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Weniger Mitarbeiter, weniger Umsatz: Elon Musks Umbau bei Twitter sorgt für Unruhe

Elon Musk, der neue Besitzer und CEO der Mikroblogging-Plattform, hat am Freitag Massenentlassungen bei Twitter durchgesetzt. Wie Bloomberg berichtete, sollen 3700 Mitarbeiter, also rund die Hälfte der Belegschaft, entlassen werden. Betroffen sind offenbar alle Abteilungen. Kritik erntet Musk auch für seine Pläne, dass Nutzer bald für die Verifizierung ihrer Konten – erkenntlich an einem kleinen blauen Häkchen – acht Dollar pro Monat zahlen sollen.

Darum ist es wichtig: In den acht Tagen seit Musks Übernahme haben sich zahlreiche Werbekunden von der Kurznachrichtenplattform abgewandt – einerseits auf Empfehlung von grossen Werbeagenturen hin, andererseits aufgrund von Druck von Aktivisten. «Twitter hatte einen massiven Umsatzrückgang», gab Musk am Freitag auf Twitter zu. Die Schuld dafür schob er auf die Aktivistengruppen: «Sie versuchen, die Redefreiheit in Amerika zu zerstören», behauptete er.
So ordnen wir es ein: Eine Monatsgebühr von 8 Dollar wäre eine Revolution: Die Kunden sozialer Netzwerke wie Facebook, Instagram oder eben auch Twitter haben bisher immer alles gratis erhalten. Sollte es Musk gelingen, Twitter auf die Bedürfnisse der Mehrheit der Nutzer und damit auf den Kunden auszurichten, dann hätte er Paradigmen des mächtigen Silicon Valley infrage gestellt. Allen voran dass sich die sozialen Netzwerke über Werbung finanzieren und dass Kundendaten das neue Erdöl sind.

Das ist die aktuelle Lage: Elon Musk hat in einem Tweet in der Nacht zum Samstag gedroht, Werbekunden, die keine Anzeigen mehr bei Twitter schalten, öffentlich blosszustellen. Er reagierte damit auf den Vorschlag eines rechten Lobbyisten, er solle die Werbekunden benennen, «damit wir sie mit einem Gegenboykott belegen können». Musk schrieb in seiner Antwort: «Danke. Ein thermonukleares Benennen und Schämen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört.»

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