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Wie auf den geplanten Bau des Atomendlagers reagiert wird

Stadel liegt mitten im Standortgebiet Nördlich Lägern. In der Gemeinde soll dereinst der Eingang in die 900 Meter unter der Erdoberfläche liegenden Lagerstollen abgeteuft werden und die radioaktiven Abfälle der Schweiz im Untergrund verschwinden. Man scheint sich mit dem Bau des Endlagers abzufinden, im Vordergrund stehen Diskussionen über mögliche Abgeltungen.

Trotz allem ist das Lager für Stadel und die ganze Region eine Überraschung, denn noch 2015 hatte die Nagra Nördlich Lägern als ungeeignet bezeichnet. Sie wollte den Standort zurückstellen, doch nach einer Intervention der Aufsichtsbehörden wurde die Region wieder in die Auswahl aufgenommen – und ist jetzt aus einem längeren Verfahren sogar als die sicherste Variante hervorgegangen.

So reagiert Deutschland: Die Schweiz plant das Atommüll-Endlager in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze. Sowohl Baden-Württemberg als auch das deutsche Bundesministerium für nukleare Sicherheit (BMUV) haben eine «genaue Untersuchung» des Schweizer Vorschlags angekündigt. Sogar der Bundeskanzler Olaf Scholz sagte gegenüber der deutschen «Tagesschau», seine Regierung werde diesen «mit der Schweizer Regierung zu besprechen haben». Umsonst wollen die nördlichen Nachbarn die Last nicht tragen.

So funktioniert ein Tiefenlager: Bei der Entsorgung ihres Atommülls geht die Schweiz einen anderen Weg als skandinavische Länder. Statt auf Granit setzt sie auf Opalinuston. Das reduziert die technischen Anforderungen.

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