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Wie die Apostelin zur Hure wurde

„Die erste Apostelin“. Was die biblischen Zeugnisse wirklich über sie erzählen und warum das Bild der „Sünderin“ das Bild der engen Vertrauten Jesu letztlich verdrängen konnte.

Sie war nach biblischem Bericht die erste Zeugin der Auferstehung: Schon früh erhielt Maria aus Magdala daher den Ehrentitel „Apostelin der Apostel“ (Apostola Apostolorum). Ihr tiefer Fall im Laufe der Geschichte bis in die Prostitution lässt sich hingegen nicht ganz so leicht erklären. Zu Beginn ist sie noch als „Lieblingsjüngerin“ Jesu belegt: In außerbiblischen, apokryphen Texten wird sie sogar als Konkurrentin des Apostels Petrus bezeichnet.

Das Bild der erotischen Sünderin verdrängt dann aber im Laufe der Kirchengeschichte das der Apostelin und nährt nicht zuletzt deshalb bis heute Faszination und Spekulation rund um diese biblische Frauengestalt. Die vielseitigen Zuschreibungen spiegeln einerseits das jeweilige Interesse einer Epoche an dieser Frau, andererseits zeigen sich in ihnen die gesellschaftlichen Entwicklungen der Stellung der Frau – vor allem, aber nicht ausschließlich, innerhalb der Kirche.

Wer war diese Maria aus Magdala? Was erzählen die biblischen Zeugnisse wirklich über sie? Und warum hat das Bild der „Sünderin“ das Bild der engen Vertrauten Jesu letztlich verdrängen können? Ihre Rehabilitierung ist mittlerweile auch kirchen-offiziell in Gang gekommen: Papst Franziskus hat ihren Festtag am 22. Juli wieder in den liturgischen Kalender aufgenommen.

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