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ZDF-Mann führte Auftragsarbeiten für Angela Merkel aus

Wer die Kollegen von ARD und ZDF als Hofberichterstatter bezeichnet oder diesen Gefälligkeitsjournalismus im Auftrag der Regierung unterstellt, sieht sich nicht selten dem Vorwurf des Populismus ausgesetzt. Doch einmal mehr zeigt sich: Die vermeintlichen Schwurbler sind mit ihren Thesen viel näher an der Wahrheit dran, als es einem in einer gesunden Demokratie lieb sein kann. Erst in der vergangenen Woche berichteten wir an dieser Stelle über gekaufte rund 200 Journalisten, deren Dienste den Bundesregierungen in den vergangenen fünf Jahren insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro wert waren.

Besonders bunt trieb es dabei offenbar ein freier Mitarbeiter des ZDF. Wie aus einer Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervorgeht, hat der nur als „Journalist 102“ bekannte Kollege über drei Jahre hinweg Auftragsarbeiten für die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgeführt und dafür insgesamt mehr als 32.000 Euro kassiert. Im Wesentlichen soll es dabei um das Schneiden und Aufbereiten von Filmen mit Titeln wie „Impfschutz für die Pflege“ oder „Das Bundeskanzleramt – ein Blick hinter die Kulissen“ gegangen sein, wie der „Tagesspiegel“ berichtet.

ZDF hüllt sich in Schweigen
Über die Identität von „Journalist 102“, der zu den Topverdienern auf der von der Bundesregierung veröffentlichten Liste gehört, herrscht Rätselraten. Das ZDF verweist auf den Schutz von Persönlichkeitsrechten, da der betreffende Mitarbeiter der Veröffentlichung seines Namens und weiterer personengebundener Angaben widersprochen habe. Der Antwort auf die AfD-Anfrage lässt sich allerdings entnehmen, dass „Journalist 102“ wohl in den Studios Brandenburg und Berlin tätig gewesen sein muss. (Reitschuster)

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