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Die verpflichtende psychologische Eignungsprüfung

Die Schweizer Bischofskonferenz hat bei ihrer jüngsten Versammlung die Einführung einer obligatorischen psychologischen Eignungsprüfung für künftige Seelsorger beschlossen. Ziel ist die Stärkung der Prävention von Missbrauch in der Kirche.

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat in ihrer 347. Ordentlichen Versammlung, die vom 10. bis 12. März 2025 im Benediktinerkloster Fischingen (TG) stattfand, die Einführung einer verpflichtenden psychologischen Eignungsprüfung für angehende Seelsorgende beschlossen. Dieses Dekret, das am 27. März 2025 in der Schweizerische Kirchenzeitung SKZ promulgiert wird und am 31. März 2025 in Kraft tritt, sei Teil der umfassenden Maßnahmen zur Prävention von Missbrauch in der katholischen Kirche, teilten die Bischöfe an diesem Donnerstag mit.

Die Abklärungen sollen ab April 2025 zunächst für Absolvierende des Pastoral- oder Einführungsjahres sowie für jene durchgeführt werden, die ihre Ausbildung abschließen. Die Ergebnisse dieser Pilotphase (2025-2026) werden anschließend ausgewertet, um das Verfahren gegebenenfalls anzupassen. Ab Sommer 2026 wird das Assessment schrittweise auf alle Studierenden in der Ausbildung ausgeweitet. Ziel ist es, die Eignungsprüfung möglichst früh in der Seelsorgeausbildung zu verankern. Spätestens vor der ersten kirchlichen Anstellung muss das Assessment abgeschlossen sein.

Aufarbeitung und Prävention

Ein weiteres zentrales Thema der Versammlung war die Verabschiedung der Statuten des Nationalen Straf- und Disziplinargerichts, die nun dem Obersten Gericht der Apostolischen Signatur im Vatikan zur Genehmigung vorgelegt werden. Damit setzt die SBK ihre Bemühungen fort, die Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch in der katholischen Kirche in der Schweiz zu intensivieren.

Abseits dieser Maßnahmen zeigten sich die Mitglieder der SBK tief besorgt über die zunehmende Wiederaufrüstung in der Welt. Gemeinsam beteten sie für den weltweiten Frieden und hoffen auf gerechte diplomatische Lösungen in betroffenen Konfliktregionen. Außerdem sprachen sie dem erkrankten Papst Franziskus ihre Unterstützung aus und wünschten ihm eine baldige Genesung.

Ein intensiver Austausch fand am 10. März 2025 mit Roland Loos, Präsident der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ), und Generalsekretär Urs Brosi statt. Im Mittelpunkt des Treffens standen gemeinsame Projekte sowie die schwierige Finanzlage der Kirche in den kommenden Jahren. Zudem empfing die SBK den Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Martin Krebs, zu einem mitbrüderlichen Dialog.

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