Gedanken am 16. April
Jedes spirituelle System beschreibt das Höhere Selbst auf seine Weise. Jesus nannte es das Himmelreich. Die Hindus nennen es den ungeborenen und todlosen Atman, denjenigen Teil von uns, »der nicht von Feuer verbrannt, von einem Messer geschnitten oder von einen Felsen zermalmt werden kann«, weil er ewig und unsterblich ist. Die tibetischen Buddhisten nennen es rigpa, unsere eigene wahre Natur. Rigpa reflektiert das Drama des Lebens wie ein klarer Spiegel, ohne dadurch befleckt zu werden. Unser Höheres Selbst war schon immer und wird immer rein sein. Es ist der makellose, unzerstörbare Geist Gottes.
Tempelarbeit:
Grosser Geist, hilf mir bitte, mir deutlicher meiner zwiefachen Natur bewusst zu werden – des Ichs und des Höheren Selbst. Hilf mir, wann immer ich mich im Ich verfange, einmal tief durchzuatmen und in das Gewahren des gegenwärtigen Augenblicks und in den Frieden, die Schöpferkraft und die Liebe meiner wahren Natur »umzuschalten«, meines Höheren Selbst.
Eines Tages fahr ich von New York City zu einem Tagungszentrum im Norden des Staates, wo ich ein spirituelles Wochenend- Retreat leiten sollte. Da ich schon seit mehreren Tagen unterwegs war, fing ich an, mir leid zu tun, und dachte: »Andere Leute, die in Colorado wohnen, kommen wenigstens ab und an dazu, Ski zu fahren, und was tu ich? Wieder mal arbeiten!« Schon bald steckte ich bis über beide Ohren in einem Sumpf aus Selbstmitleid – von Geräumigkeit und Gegenwärtigkeit konnte nicht im entferntesten die Rede sein. Aber es bedurfte nur der blitzartigen Erinnerung,dass es einzig und allein von meiner Entscheidung abhing, ob ich mich elend oder geräumig fiihlen wollte, und schon konnte ich loslassen und den Augenblick geniessen. Erinnere dich im Laufe des heutigen Tages immer wieder daran, dass du die Wahl hast.