Gedanken am 25. März
Am Tor des Apollotempels zu Delphi stand die Inschrif t zu
lesen: »Nichts im Übermaß«. Selbst unsere Stärken
wenn bis zum Exzeß getrieben, zu Schwäche:
Selbstvertrauen kann sich in Draufgängertum verkehren,
Fleiß in Arbeitssucht. Die Fähigkeit, loszulassen und sich
dem Fluß hinzugeben, kann zu Trägheit werden. Der
Wunsch, spirituell zu wachsen und Gott zu finden, kann zu
starrem Fanatismus werden. Ich muß lachen, wenn ich heute
daran zurückdenke, wie oft ich schon sicher war, ich hätte
»die Wahrheit« gefunden, und mir einbildete, ich täte anderen
Menschen einen Gefallen, wenn ich ihnen meine starren
Glaubenssätze aufzwang!
Tempelarbeit:
Göttlicher Geliebter, wie froh bin ich, mit neuer Zuversicht,
tieferem Glauben und größerer Ausgeglichenheit aus meinem
Winterschlaf zu erwachen! Heute bitte ich Dich, Uriel,
und die Engel der Klarsicht, daß Ihr mir helfen möget,
Mäßigung in meine Stärken zu bringen.
Verweile für ein paar Minuten in der Stille der Meditation.
Mache dir dann deine zwei größten Stärken bewußt und überlege
dir, inwiefern sie zu Schwächen werden können, wenn sie das
rechte Maß verlieren.