Gedanken am 29. Oktober
Eine starke Motivation hilft uns, sowohl gute Angewohnheiten
aufrechtzuerhalten als auch schlechte abzulegen. Meditieren
ist eine gute Angewohnheit, da es den Geist schult und
uns hilft, die Wolken der Negativität und der Illusion, die die
Sonne unserer wahren Natur verfinstern, zu zerreißen.
Nichtsdestoweniger ist es eine Angewohnheit, die ständiger
bewußter Pflege bedarf, wenn sie nicht verlorengehen soll.
Ein Freund von mir witzelte einmal, das einzige, was er Gott
übelnehme, sei, daß schlechte Angewohnheiten so schwer
abzulegen und gute so schwer zu erwerben sind. Dem
Buddha war das auch schon bewußt, und deswegen empfahl
er uns, unsere Motivation, täglich zu meditieren, dadurch
regelmäßig »aufzufrischen«, daß wir uns vier Gedanken
über das Leben immer wieder vor Augen führen.
Tempelarbeit:
Lasse diese vier Gedanken auf dich einwirken, bevor du dich für
ein paar Minuten in eine Meditation deiner Wahl versenkst:
1. Die menschliche Existenz ist schwer zu erlangen und äußerst
kostbar. Wir müssen diese »einmalige« Chance möglichst weise
nutzen.
2. Nichts ist von Bestand. Der Körper, an dem wir so sehr hängen,
wird schon bald ein Leichnam sein.
3. Das Gesetz der karmischen Vergeltung ist unabänderlich. Die
Früchte unserer Taten werden zu uns zurückkehren, folglich
müssen wir danach streben, nach Möglichkeit nur Gutes zu tun.
4. Der Samsara, die Welt der unaufhörlichen Begierden, in der
wir zu leben gelernt haben, verursacht endloses Leiden. Wir
müssen uns zu unserem eigenen Wohl und zum Wohl aller
Wesen über ihn erheben.