✠ ASTO-Blog ✠

Gedanken am 7. April

In Die Kraft der Stille beschrieb Carlos Castaneda eine Erfahrung,
die ihm den Unterschied zwischen seinem Ich und
seinem Höheren Selbst vor Augen führte. Sein Höheres
Selbst erschien »alt, sorglos und gleichgültig… weil es allen
Dingen ebenbürtig war. Es erwartete nichts und freute sich
an allem. Der andere Teil w a r . . . n e u . . . nervös und schnell.
Er machte sich Sorgen, weil er unsicher war. E r konnte sich
an nichts erfreuen, weil er nicht mit den anderen Dingen
verbunden war.« Castaneda begriff, daß er die Welt ausschließlich
durch diesen einsamen, verletzlichen Teil seiner
selbst betrachtete.

Tempelarbeit:
Die tibetisch-buddhistische Praxis der Shamatha-Vipassana, der
Meditation des ruhigen Verweilens (shamatha) und der Einsicht
(vipassana), ist eine grundlegende Übung, um mit dem Höheren
Selbst anstatt mit den Augen des Ichs sehen zu lernen.
Nimm eine würdevolle, aufrechte Sitzhaltung ein. Sieh direkt vor
dich, mit leicht nach unten gerichteten Augen und ohne etwas
Bestimmtes zu fixieren. Werde dir deines Atems bewußt – wie er
hereinströmt und dich füllt und wie er wieder in den Raum
hinausfließt. Halte ungefähr 25 Prozent deiner Aufmerksamkeit
auf den Atem gerichtet und die übrigen 75 Prozent auf das Gefühl
von Geräumigkeit. Wenn Gedanken auftauchen, lasse sie einfach
vorüberziehen. Fahre fünf Minuten lang so fort.

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