Myanmar: Junta-Truppen setzen erneut Häuser von Katholiken in Brand
Am Gründonnerstag steckte das Militär erneut im Heimatdorf von Kardinal Charles Maung Bo Dutzende Häuser in Brand. Dorfbewohner berichteten, rund 100 Soldaten hätten sie und nahe gelegene Dörfer überfallen.
Etwa fünfzig Häuser und ein Schulgebäude setzten Soldaten bei ihrem Angriff auf das historische katholische Dorf Mon Hla in der Region Sagaing in Brand. Es war der dritte Angriff der Militärjunta in der Region. In dem Dorf leben Katholiken und Buddhisten seit Jahrzehnten friedlich und harmonisch.
Bewohner flohen aus ihren Häusern
Phyu Phyu, eine katholische Dorfbewohnerin berichtete, viele Menschen seien aus ihren Häusern geflohen, als sie erfuhren, dass sich die Junta-Truppen näherten. Rund 100 Soldaten und Pro-Junta-Milizen seien in das Dorf einmarschiert. „Wir hatten keine Zeit zum Packen. Wir flohen mit den Kleidern, die wir trugen“, erzählte die Dorfbewohnerin.
Wiederholt Angriffe in der Region
Das Dorf wurde bereits mehrfach angegriffen. Im Mai 2022 wurden mindestens 320 der schätzungsweise 350 Häuser in Brand gesteckt. Die Dörfer Mon Hla, Chaung Yoe und Chan Thar, die zur Erzdiözese Mandalay gehören, sind als Bayingyi-Dörfer bekannt. Die Katholiken in diesen Dörfern behaupten von sich, Nachkommen portugiesischer Abenteurer zu sein, die im 16. und 17. Jahrhundert nach Myanmar gekommen waren. Kardinal Charles Maung Bo von Yangon und Erzbischof Marco Tin Win von Mandalay kommen beide aus dem Dorf Mon Hla