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⚔️ Die „Göttliche Komödie“

Die Göttliche Komödie verweist auf das geistige
Gesetz, wonach jeder Mensch die Möglichkeit der Selbstbesinnung
und der Selbstbestimmung hat. In der äusseren
religiösen Anschauung gibt es nur Himmel und Hölle, d.h.
Sünder oder Gerettete, wobei die Zeit bereits das unerbittliche
Machtwort gesprochen hat. Indem die Göttliche
Komödie aber ganz real den inneren Sinn des Geschehens
erschliesst, zeigt sie eine Pyramide aktueller menschlicher
Verhaltensweisen auf. Nicht das Danach, sondern die
absolute Gegenwart ist entscheidend. Man findet, vereinfacht,
die dem Geist Abgewandten, dann die zu Unbewussten,
also die Mehrzahl der Indifferenten und die geistig
irgendwie Strebsamen. Speziell die Indifferenten laufen
Gefahr, auch im Sog der Finsternis unterzugehen. Diesen
elenden Zustand der „Vermischten“ möchte Dante speziell
bewusst machen, um die Zwiespältigkeit aufzuheben,
zumindest aber bewusst zu machen. Die Indifferenten
leben praktisch auf dem Nährboden der Materie und stehen
mit ihren Sinnen und ihrem Streben für die äusseren
Reize offen. Ihnen fehlt die innere Wachsamkeit und das
Unterscheidungsvermögen. Man kann sie wie Vertreter
einer Zwischenwelt ansehen, die sich selbst nicht helfen
können und ihren eigenen Zustand auch nicht genügend
durchschauen. Ihre Wankelmütigkeit und innere Unsicherheit
wird in der Vorhölle aufgezeigt. Sie leiden an
Ungeziefer und Pein. Sie werden fortwährend von Insekten
gepeinigt, die die Seelenkraft, das Blut, aussaugen.

(Morgen geht es weiter.)

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