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Der Fluch von Jacques de Molay

Wahrheit, Zufall oder gezielte Propaganda?

Was sagte Jacques de Molay wirklich?

Es gibt keine zeitgenössischen Berichte, die belegen, dass Jacques de Molay einen Fluch ausgesprochen hat. Die Geschichte taucht erst in späteren Chroniken auf, darunter die Schriften des Chronisten Geoffroi de Paris. Laut diesen Überlieferungen soll de Molay seine Unschuld beteuert und Philipp IV. und Clemens V. vor Gottes Gericht zitiert haben.

Der Tod von Clemens V. und Philipp IV.

Dass beide innerhalb eines Jahres nach de Molays Tod starben, ist unbestritten:

  • Papst Clemens V.: Er starb im April 1314 an einer Krankheit, die vermutlich mit seinem ohnehin schwachen Gesundheitszustand zusammenhing.
  • König Philipp IV.: Er starb im November 1314 nach einem Jagdunfall. Historiker halten seinen Tod für einen tragischen Zufall, doch die Legende des Fluchs verlieh seinem Schicksal eine mystische Dimension.

War der Fluch eine politische Waffe?

Die Geschichte des Fluchs könnte absichtlich verbreitet worden sein, um die Macht von König und Papst zu untergraben und die Gerechtigkeit der Templer zu betonen. Sie könnte von ehemaligen Templern oder ihren Sympathisanten genutzt worden sein, um die Erinnerung an den Orden zu bewahren und dessen Ehre zu rehabilitieren.

Ein psychologischer Effekt?

Die Legende des Fluchs lebt auch deshalb weiter, weil sie das Bedürfnis der Menschen nach einem moralischen Ausgleich anspricht: Die mächtigen Männer, die einen unschuldigen Orden zerstörten, wurden selbst durch eine höhere Macht bestraft. Ob dieser „Fluch“ real war oder nicht, bleibt offen.

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