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Die Burg Cachon (Yikon)

Ein Templerstützpunkt im Heiligen Land

Die Burg Cachon (auch bekannt als Yikon), etwa 20 km südöstlich von Caesarea im heutigen Israel gelegen, war eine wichtige Kreuzfahrerfestung während der Zeit des Königreichs Jerusalem. Die Burg diente strategischen und logistischen Zwecken, insbesondere zur Überwachung der Via Maris, einer bedeutenden Handels- und Militärstraße zwischen Ägypten und Syrien. Später fiel sie unter die Kontrolle der Templer, bevor sie nach der Schlacht von Hattin (1187) endgültig an die Truppen Saladins verloren ging.


Die Gründung der Burg Cachon

Strategische Bedeutung

Die Burg Cachon wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Kreuzfahrern errichtet. Ihr Hauptzweck war die Kontrolle wichtiger Handels- und Militärwege entlang der Via Maris, einer antiken Straße, die Ägypten mit Damaskus verband. Die günstige Lage der Burg ermöglichte es den Kreuzfahrern, Reisende und Pilger zu schützen, Nachschubwege zu sichern und Überfälle durch muslimische Truppen zu verhindern.

Militärische Rolle im Königreich Jerusalem

Im Jahr 1123 versammelten sich auf der Burg Cachon die führenden Fürsten des Königreichs Jerusalem, um Pläne zur Befreiung der von einer ägyptischen Flotte belagerten Stadt Jaffa zu schmieden. Die erfolgreiche Verteidigung von Jaffa zeigte die strategische Bedeutung von Cachon als logistisches und militärisches Zentrum.


Die Übergabe an die Templer

Templer übernehmen die Burg

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die Burg dem Templerorden übergeben. Der Orden nutzte die Festung zur Überwachung der umliegenden Gebiete und zur Sicherung der wichtigen Verbindungsstraßen nach Jerusalem. Die Templer, bekannt für ihre militärische Disziplin und strategische Expertise, verstärkten möglicherweise die Verteidigungsanlagen der Burg.

Die Schlacht von Hattin (1187)

Nach der katastrophalen Niederlage der Kreuzfahrer in der Schlacht von Hattin im Jahr 1187 fiel die Burg Cachon in die Hände von Saladin. Viele christliche Burgen und Festungen wurden nach dieser Schlacht aufgegeben oder zerstört. Obwohl einige Burgen später von den Christen zurückerobert wurden, taucht die Burg Cachon danach nicht mehr als Besitz des Templerordens auf.


Architektur der Burg Cachon

Wehrturm als zentrales Element

Die Burg Cachon bestand aus einem zweigeschossigen Wehrturm mit einem Grundriss von 18 x 15 Metern.

  • Die Mauern waren beeindruckende 3 Meter dick und boten somit soliden Schutz vor Angriffen.
  • Das Erdgeschoss war mit Tonnengewölben ausgestattet, während im Obergeschoss Kreuzrippengewölbe verwendet wurden.
  • Die Architektur spiegelte die typische Bauweise der Kreuzfahrerzeit wider, die auf Funktionalität, Stabilität und Verteidigungsfähigkeit ausgerichtet war.

Weitere Anlagen

Obwohl keine genauen Aufzeichnungen über Nebengebäude existieren, lässt sich vermuten, dass zusätzliche Strukturen wie Stallungen, Lagerräume und Wohnbereiche für die Garnison vorhanden waren. Die Lage der Burg deutet darauf hin, dass auch Wasserspeicher und Zisternen zur Selbstversorgung in Belagerungszeiten genutzt wurden.


Der Niedergang der Burg Cachon

Nach der Eroberung durch Saladin

Nach der Einnahme durch Saladin wurde die Burg entweder zerstört oder aufgegeben. In den späteren Jahren der Kreuzfahrerherrschaft taucht sie nicht mehr als befestigter Standort des Templerordens oder anderer Ritterorden auf. Dies lässt vermuten, dass die Festung entweder militärisch nicht mehr von Bedeutung war oder ihre Wiedererrichtung als unrentabel galt.


Bedeutung der Burg Cachon

  1. Militärischer Stützpunkt: Die Burg diente zur Kontrolle wichtiger Verkehrswege und als Schutz für Pilger und Händler.
  2. Logistisches Zentrum: Sie stellte einen wichtigen Versorgungspunkt zwischen der Küste und dem Landesinneren dar.
  3. Templerstützpunkt: Als Besitz des Templerordens spielte Cachon eine Rolle in der Verteidigung der christlichen Königreiche im Heiligen Land.
  4. Schlacht von Hattin: Ihr Verlust symbolisiert das Ende der christlichen Dominanz in der Region nach der Niederlage von Hattin.

Archäologische Spuren und Erbe

Heute sind von der Burg Cachon nur noch Ruinen vorhanden. Archäologische Forschungen haben einige Details der Struktur, insbesondere den Wehrturm mit seinem massiven Mauerwerk, bestätigt. Die Überreste der Burg dienen als wichtiges Beispiel für die Kreuzfahrerarchitektur im Heiligen Land.

Erhaltung und Forschung

  • Die Überreste sind von großem Interesse für Archäologen und Historiker, die die Bauweise und Verteidigungsstrategien der Kreuzfahrerzeit untersuchen.
  • Geplante Konservierungsmaßnahmen könnten dazu beitragen, die verbliebenen Strukturen zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Fazit

Die Burg Cachon (Yikon) war ein bedeutendes militärisches und strategisches Zentrum im Heiligen Land während der Kreuzfahrerzeit. Sie spielte eine entscheidende Rolle in der Kontrolle der Via Maris und der Sicherung der Region. Nach ihrer Übernahme durch die Templer und der späteren Zerstörung durch Saladin verlor die Burg ihre Bedeutung und geriet in Vergessenheit.

Obwohl heute nur noch Ruinen erhalten sind, bleibt die Geschichte von Cachon ein faszinierendes Kapitel der mittelalterlichen Militärarchitektur und ein Zeugnis für die strategische und geopolitische Komplexität der Kreuzzüge.

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