Gedanken am 8. Mai
Die mittelalterliche englische Mystikerin Juliana von Norwich
ist besonders bekannt für ihre Verehrung Gottes als
Mutter. In der Niederschrift ihrer Visionen, die unter dem
Titel Offenbarungen von göttlicher Liebe veröffentlicht wurde,
erklärt sie: »Dieses schöne und liebliche Wort >Mutter< ist in
sich so süß und so gütig, daß es rechtens auf niemanden
bezogen werden kann außer auf Ihn, der die wahre Mutter
des Lebens und aller Dinge ist. Zum Wesen der Mutterschaft
gehören Natur, Liebe, Weisheit und Wissen, und dies
alles ist Gott.«
Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Göttliche Mutter, dafür, daß Du heute
morgen die Welt abermals ins Dasein gerufen hast. Lasse
mich Deinen Frieden und Deine Stille spüren. Lasse mich
Deine Arme um mich spüren, da ich mich mit jedem Ausatmen
in Deine Göttliche Gegenwart fallen lasse. Wenn ich
heute durch die Welt wandle, lasse mich jeden Aspekt der
Natur als Dein Werk würdigen und innehalten, um Deinen
Puls, Deinen Atem in allem Lebendigen zu spüren.
Finde heute eine lebende Pflanze – eine Topfpflanze, einen Baum,
eine Blume, ein Kraut. Setze dich vor ihr nieder und zentriere dich
mit Hilfe deiner Atmung. Begib dich an den inneren Ort der Stille
und erweitere dann deinen Geist nach und nach, bis er die Pflanze
mit einschließt. Meditiere für ein paar Minuten über die Lebenskraft,
die in der Pflanze wirkt.