Heute ist Freitag der 13.
Der Glaube, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist, hat eine komplexe und teilweise mystische Herkunft. Besonders interessant ist der Zusammenhang mit den Tempelrittern, der häufig in diesem Zusammenhang genannt wird. Der Mythos, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist, wurde jedoch erst im 19. und 20. Jahrhundert populär, und es gibt unterschiedliche Theorien darüber, wie und warum dieser Tag so stark mit Unglück assoziiert wird.
Ursprung des Aberglaubens
- Die Zahl 13: In vielen westlichen Kulturen galt die Zahl 13 lange Zeit als unglücklich, weil sie als “unvollkommen” oder “unglückbringend” angesehen wurde. In vielen Religionen und Mythen wird die Zahl 12 als vollständig betrachtet (12 Apostel, 12 Monate im Jahr, 12 Sternzeichen, usw.), und die Zahl 13 überschreitet diese Vollständigkeit und symbolisiert daher etwas Unausgeglichenes oder Gefährliches. Im Christentum wird beispielsweise die 13 als unheilvoll betrachtet, weil beim letzten Abendmahl Jesu 13 Personen anwesend waren, und Judas, der Verräter, der 13. war.
- Der Freitag: Der Freitag galt in der christlichen Tradition ebenfalls oft als unheilvoll, da der Tod Jesu Christi an einem Freitag stattfand – dem Karfreitag. Es war der Tag der Kreuzigung, was ihn in religiöser Hinsicht negativ aufgeladen hat.
Die Verbindung mit den Tempelrittern
Der populärste historische Bezug von Freitag, dem 13., als Unglückstag geht auf das Jahr 1307 zurück und ist eng mit den Tempelrittern verbunden. Am Freitag, dem 13. Oktober 1307, ordnete der französische König Philipp IV. (Philipp der Schöne) die Verhaftung und spätere Hinrichtung vieler Mitglieder des Templerordens an. Diese mächtige und einflussreiche religiöse und militärische Organisation wurde von Philipp IV. verfolgt, weil er enorme Schulden bei den Templern hatte und ihre Macht fürchtete. Er nutzte seine politische Macht, um Papst Clemens V. unter Druck zu setzen, eine Untersuchung gegen die Tempelritter einzuleiten.
Am Freitag, dem 13. Oktober, wurden viele Templer in Frankreich festgenommen, gefoltert und schließlich unter falschen Anschuldigungen – wie Ketzerei, Götzendienst und Korruption – verurteilt. Ihr Anführer, Jacques de Molay, wurde 1314 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Dieses Ereignis führte zur endgültigen Auflösung des Templerordens.
Für viele wird dieser Tag als das symbolische Ende der Templer angesehen, was möglicherweise den Grundstein für die spätere Assoziation von Freitag dem 13. mit Unglück gelegt hat.
Die Entstehung des Aberglaubens
Obwohl das Ereignis von 1307 ein historischer Bezugspunkt ist, wurde der Glaube, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist, erst später in der westlichen Kultur verankert. Besonders im 19. und 20. Jahrhundert begannen Schriftsteller und Kulturschaffende, diesen Aberglauben zu popularisieren. Einer der bekanntesten Verweise stammt aus dem Roman „Friday, the Thirteenth“ von Thomas W. Lawson, der 1907 veröffentlicht wurde und die Geschichte eines Börsenmaklers erzählt, der den Aberglauben um Freitag den 13. ausnutzt, um den Markt zu manipulieren.
Es wird also häufig behauptet, dass der Unglücksmythos um Freitag den 13. auf das historische Ereignis mit den Tempelrittern im Jahr 1307 zurückgeht. Historiker sind jedoch geteilter Meinung, ob dies wirklich der Hauptgrund ist oder ob andere kulturelle und religiöse Faktoren dazu beigetragen haben.
Die Vorstellung, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist, hat sowohl kulturelle als auch historische Wurzeln. Der Vorfall mit den Tempelrittern am Freitag, dem 13. Oktober 1307, trug sicherlich zur Verstärkung dieses Aberglaubens bei, vor allem im Zusammenhang mit der Tragödie und Ungerechtigkeit, die die Templer erlitten. Doch die Zahl 13 und der Freitag hatten auch unabhängig von diesem Ereignis bereits negative Konnotationen in der westlichen Welt, und ihre Kombination hat im Laufe der Zeit den Aberglauben um diesen Tag fest verankert.