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Templergräber

Symbole der Vergänglichkeit in Schottland

Die mysteriösen Templergräber auf den Friedhöfen von Kilmartin und Bute in Schottland gehören zu den faszinierendsten Zeugnissen der Geschichte des Templerordens in Europa. Diese alten, mit symbolischen Gravuren verzierten Grabsteine stehen im Zusammenhang mit den Legenden und Geschichten, die den geheimnisvollen Orden umgeben. Während die genaue Verbindung der Templer zu diesen Gräbern weiterhin Gegenstand von Spekulationen ist, bieten sie einen Einblick in die mittelalterliche Praxis der Grabkunst und die Bedeutung von Symbolen wie dem Memento mori.

Die Templer und ihre mögliche Flucht nach Schottland

Die Templer waren ein mächtiger Ritterorden, der während der Kreuzzüge gegründet wurde, um Pilger im Heiligen Land zu schützen. Nach der dramatischen Auflösung des Ordens im Jahr 1307 durch Papst Clemens V. und der anschließenden Verfolgung in vielen christlichen Ländern sollen einige der geflüchteten Templer in Schottland Zuflucht gefunden haben. Zu dieser Zeit war Schottland unter Robert Bruce vom Papst exkommuniziert und somit dem direkten Einfluss der katholischen Kirche entzogen. Dies machte es zu einem möglichen Zufluchtsort für die verfolgten Ordensritter.

Obwohl es keine endgültigen Beweise gibt, die die Existenz von Templern in Schottland nach der Auflösung des Ordens belegen, sind auf den Friedhöfen von Kilmartin und Bute Grabsteine zu finden, die oft mit dem Templerorden in Verbindung gebracht werden. Diese Steine sind in ihrer Gestaltung schlicht, jedoch mit markanten Symbolen verziert, die sowohl den Ritterorden als auch das mittelalterliche Verständnis von Tod und Vergänglichkeit repräsentieren.

Die Symbolik der Templergräber

Auf den Grabsteinen in Kilmartin und Bute findet man häufig Gravuren von geraden Schwertern und anderen ritterlichen Symbolen, die an die Templer erinnern könnten. Diese Schwerter, oft auf einfachen, fast schmucklosen Steinen eingemeißelt, deuten auf das kriegerische Leben der Bestatteten hin. In Verbindung mit dem Templerorden symbolisieren sie die unerschütterliche Disziplin und das kämpferische Erbe der Ritter.

Ein weiteres häufiges Motiv auf diesen Grabsteinen sind Symbole des Memento mori, was übersetzt „Gedenke des Todes“ bedeutet. Dieses Symbol, das seit dem Mittelalter auf Gräbern und in der Kunst verwendet wurde, diente dazu, die Menschen an ihre Sterblichkeit zu erinnern und sie darauf hinzuweisen, dass das Leben vergänglich ist. Schädel, gekreuzte Knochen, Sanduhren und andere Darstellungen des Todes sollten die Lebenden daran erinnern, sich auf das Leben nach dem Tod vorzubereiten. Diese Symbole sind auf den Templergräbern in Schottland allgegenwärtig und verdeutlichen die tief sitzende christliche Überzeugung der Vergänglichkeit des irdischen Lebens und die Hoffnung auf das ewige Leben im Jenseits.

Memento mori: Die Botschaft der Sterblichkeit

Das Memento mori ist ein zentraler Gedanke der mittelalterlichen Christentums, der den Menschen stets vor Augen hielt, dass der Tod unausweichlich ist. Diese Symbole dienten nicht nur als Mahnung an die Sterblichkeit, sondern auch als spirituelle Vorbereitung auf den Tod. Im Kontext der Templer, die ihr Leben dem Schutz des christlichen Glaubens verschrieben hatten, spiegeln diese Symbole eine doppelte Bedeutung wider. Einerseits repräsentierten sie die Gewissheit, dass der Tod im Kampf für die gerechte Sache ein ehrenvoller Abschluss war, andererseits erinnerten sie die Lebenden daran, ein tugendhaftes und gottgefälliges Leben zu führen.

Die Darstellung von Schwertern auf den Grabsteinen könnte ebenfalls als Teil dieser Symbolik des Memento mori interpretiert werden. Schwerter standen nicht nur für die kriegerische Rolle der Templer, sondern auch für die Trennung von Leben und Tod – sie verkörperten die Macht, das Leben zu beenden, und damit die endgültige Entscheidung über das Schicksal des Menschen.

Freimaurerische Symbole und das Erbe der Templer

Ein weiteres interessantes Detail dieser Gräber ist das Vorhandensein von freimaurerischen Symbolen. Es wird vermutet, dass viele der in Schottland gefundenen Gräber nicht nur mit den Templern, sondern auch mit den Baugilden oder den „Kindern Salomons“ in Verbindung stehen. Diese Gilden, die eine enge Beziehung zur mittelalterlichen Baukunst und Architektur pflegten, sollen ebenfalls in den Verfolgungen nach der Auflösung des Templerordens gelitten haben. Einige Theorien gehen sogar so weit, eine direkte Verbindung zwischen den Templern und der Freimaurerei herzustellen, obwohl dies historisch nicht eindeutig belegt ist.

Die auf den Grabsteinen gefundenen freimaurerischen Symbole, wie Zirkel und Winkelmaß, könnten auf diese Verbindung hinweisen und die fortdauernde Präsenz der Templer oder ihrer Nachfolger in Schottland symbolisieren. Es bleibt jedoch unklar, wie lange der Templerorden in Schottland existierte und ob diese Gräber tatsächlich zu ehemaligen Templern oder ihren Verbündeten gehören.

Fazit

Die Templergräber in Kilmartin und Bute bieten einen faszinierenden Einblick in das mittelalterliche Erbe Schottlands und die möglichen Spuren, die der Templerorden dort hinterlassen hat. Die schlichten, aber symbolträchtigen Grabsteine erinnern an die Vergänglichkeit des Lebens und die Bedeutung des Memento mori in der christlichen Tradition. Sie könnten Hinweise auf eine Zeit geben, in der die Templer nach ihrer Verfolgung in Schottland Zuflucht suchten und ihre Traditionen in neuen Formen fortsetzten.

Obwohl viele Details über das Schicksal der Templer in Schottland im Dunkeln bleiben, laden die Gräber dazu ein, über die Geheimnisse und Legenden nachzudenken, die diesen einst mächtigen Orden umgeben. Die Kombination aus ritterlichen Symbolen, Memento mori und freimaurerischen Motiven schafft ein rätselhaftes Bild, das bis heute Historiker und Enthusiasten gleichermaßen fasziniert.

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