USA – das Paradies für Schadenersatzklagen
Amerika wird oft als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten bezeichnet – doch auch vor Gericht scheinen die Möglichkeiten grenzenlos zu sein. Immer wieder erregen kuriose Schadenersatzklagen in den USA weltweite Aufmerksamkeit. Ob absurde Forderungen oder tatsächlich erfolgreiche Prozesse, bei denen riesige Summen zugesprochen werden – das Land hat sich in diesem Bereich einen zweifelhaften Ruf erarbeitet.
Die unmöglichsten Prozesse: Ein Überblick
Schöne Träume, teure Illusionen
In Michigan verklagte ein Mann den Bierhersteller Budweiser auf 10.000 Dollar, weil er nach dem Genuss eines Sixpacks keine der schönen Frauen traf, die in der Werbung erschienen. Das Gericht wies die Klage ab – doch der Fall bleibt ein Paradebeispiel für überzogene Erwartungen und kreative Klagen.
Millionen für einen verführten Schüler
Ein Fall aus Kalifornien zeigt, dass Schadenersatzklagen auch äußerst lukrativ sein können. Ein 16-jähriger Schüler, der eine Affäre mit seiner Lehrerin hatte, erhielt sechs Millionen Dollar. Der Vorwurf: Der Schulbezirk habe nicht genug unternommen, um den Schüler zu schützen.
Wenn die Schuld bei einem selbst liegt…
Ob ein verschüttetes Getränk oder ein misslungener Einbruch – in den USA können selbst solche Vorfälle zu Entschädigungen führen.
- Amber Carson erhielt 13.500 Dollar, nachdem sie auf einem Getränk ausgerutscht war, das sie kurz zuvor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet hatte.
- Kara Walton bekam 12.000 Dollar, nachdem sie beim Versuch, sich durch ein Toilettenfenster in eine Diskothek zu schleichen, stürzte und sich die Zähne ausschlug.
Kuriose Klagen, skurrile Begründungen
Auch bizarr anmutende Fälle finden ihren Weg vor amerikanische Gerichte:
- Ein Mann verklagte eine Klinik, weil er nach einer Darmspiegelung in einem rosa Höschen aufwachte. Die „emotionale Erniedrigung“ führte laut ihm sogar zum Verlust seines Jobs.
- Ein Baseball-Fan forderte zehn Millionen Dollar, weil er sich durch Kommentare von ESPN-Moderatoren bloßgestellt fühlte, nachdem er während eines Spiels eingeschlafen war.
Prozesse mit großen Konsequenzen
Einige Klagen haben nicht nur absurde, sondern auch weitreichende finanzielle Auswirkungen:
- Die Witwe eines Rauchers erhielt 23,6 Millionen Dollar, weil der Tabakkonzern R.J. Reynolds nicht ausreichend vor den Gefahren des Rauchens gewarnt hatte.
- Der Chemiekonzern Bayer kämpft in den USA nach der Übernahme von Monsanto gegen tausende Klagen – teilweise mit Rekord-Schadenersatzzahlungen.
Klagen, die kaum zu glauben sind
Manche Klagen sprengen alle Vorstellungen:
- Ein Mann forderte eine astronomische Summe von 2000000000000000000000000000000000000 Dollar als Schmerzensgeld, nachdem ihn ein Hund gebissen hatte.
- Ein Zuhälter verklagte Nike auf 100 Millionen Dollar, weil die Schuhe nicht davor gewarnt hätten, dass sie auch als Waffe genutzt werden könnten.
Fazit: Ein rechtliches Labyrinth
Die USA haben ein Rechtssystem, das Schadenersatzklagen in einer Form ermöglicht, die in vielen anderen Ländern unvorstellbar ist. Neben gerechtfertigten Prozessen sorgen vor allem kuriose Klagen für Kopfschütteln und Lacher. Ob diese rechtliche Freiheit ein Segen oder ein Fluch ist, bleibt Ansichtssache. Doch eines ist sicher: In Amerika kann jeder seinen Tag vor Gericht haben – und manchmal sogar Millionen gewinnen.