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Versöhnungs-Gottesdienst zu 500 Jahre Bann gegen Luther

Der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Einheitsrat halten im kommenden Juni in Rom einen gemeinsamen Versöhnungsgottesdienst ab. Er soll von LWB-Generalsekretär Martin Junge und Ökumenerats-Präsident Kurienkardinal Kurt Koch geleitet werden.

„Im Geiste der Verpflichtung, weiter daran zu arbeiten, vom Konflikt zur Gemeinschaft zu gelangen, wird sich die gemeinsame Veranstaltung auf die wichtigen ökumenischen Entwicklungen der letzten Zeit konzentrieren“, so Junge und Koch. „Es wird skizziert, wie die ökumenische Reise der letzten Jahrzehnte es ermöglicht hat, sich zwar auf einen schmerzhaften Moment in der Geschichte zu beziehen, aber daraus zu Offenheit für das Geschenk der Einheit zu finden, für die Lutheraner und Katholiken weiterhin beten und arbeiten.“

Leo X. verbot 1521 Luthers Schriften und Ideen
Am 3. Januar 1521 verkündete Papst Leo X. die Bulle „Decet Romanum Pontificem“, die die Schriften und Ideen des deutschen Augustinermönchs verbot. Damit verbunden war die Exkommunikation Marin Luthers. Am 15. Juni des Jahres davor hatte derselbe Papst – geboren als Giovanni de Medici, Sohn von Lorenzo dem Prächtigen – eine andere Bulle herausgegeben („Exsurge Domine“), in der er Luther aufforderte, seine Thesen zurückzuziehen.

Am 10. Dezember 1520, sechs Monate später, verbrannte der Reformator auf einem öffentlichen Platz in Wittenberg eine Kopie der Bulle. Drei Wochen später kam es daher zur Exkommunikation und dem faktischen Beginn des protestantischen Schismas. Im April 1521 forderte der Reichstag in Worms unter Kaiser Karl V. Luther auf, seine Lehre zurückzuziehen, doch er lehnte ab. Deshalb erfolgte die kaiserliche Verurteilung als „Feind des Christentums“.

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