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Was wissen wir heute über die Heilmethoden der Tempelritter?

Zwischen Spiritualität, Pflanzenheilkunde und Geheimwissen

Die Tempelritter – kaum ein Orden ist so sagenumwoben wie jener der Arma Christi, gegründet im 12. Jahrhundert im Heiligen Land. Bekannt wurden sie vor allem als kampferprobte Mönchsritter, als Verwalter großer Ländereien und als Hüter geheimer Schriften. Weniger bekannt, dafür umso faszinierender, ist ein anderer Aspekt ihres Wirkens: die Heilkunst der Templer.

Was wissen wir heute darüber? Gibt es überlieferte Methoden, Aufzeichnungen oder Hinweise? Und welche Rolle spielten Spiritualität, Pflanzenheilkunde und orientalisches Wissen in ihrer medizinischen Praxis?

1. Heilkunde im Mittelalter – der Kontext

Um die Heilmethoden der Templer zu verstehen, muss man das medizinische Wissen ihrer Zeit betrachten. Im Mittelalter war die Medizin geprägt von antikem Wissen, insbesondere von Hippokrates und Galen, sowie christlicher Spiritualität und einer tiefen Verbindung zur Natur. Ärzte waren selten, die Klöster Zentren medizinischer Versorgung.

Die Templer verfügten über ein weitverzweigtes Netz an Kommenden (Niederlassungen) in ganz Europa und im Nahen Osten – oft mit eigenen Hospitalia, also Spitälern für Pilger, Kranke und Verwundete. Dort praktizierten sie ihre Form der Heilkunde – meist fern von akademischen Theorien, aber nah an der Praxis.

2. Pflanzliche Heilkunde – Wissen aus Ost und West

Die Templer reisten zwischen Europa und dem Orient. In Jerusalem, Antiochia und Akkon kamen sie mit arabischer Medizin in Berührung – einer damals sehr fortschrittlichen Lehre, die auf Avicenna (Ibn Sina), Rhazes und anderen basiert. Diese Begegnung hinterließ Spuren.

Die Templer waren vermutlich Meister im Mischen von westlicher Kräuterheilkunde mit orientalischem Heilwissen. Sie nutzten:

  • Salbei, Thymian, Rosmarin und Lavendel zur Wundheilung und Desinfektion
  • Fenchel, Anis, Pfefferminze bei Magenproblemen
  • Weidenrinde als natürliches Schmerzmittel (enthält Salicylsäure – der Wirkstoff des modernen Aspirin)
  • Schwarzkümmel, Myrte und Aloe Vera, die sie wohl aus dem Orient mitbrachten

Zudem ist überliefert, dass sie Teemischungen, Salben und Tinkturen herstellten – zumeist aus Kräutern, die in Klostergärten oder in der Umgebung ihrer Kommenden wuchsen.

3. Geist und Körper – die spirituelle Dimension

Als Mönchsritter verbanden die Templer körperliche und seelische Gesundheit. Krankheit wurde nicht nur als körperliches, sondern auch als spirituelles Ungleichgewicht verstanden. Gebete, Rituale und innere Einkehr begleiteten viele Heilprozesse.

Es gilt als sicher, dass die Templer Fasten, Meditation und Reinigung als Teil ihrer Heilkultur praktizierten. Dies entsprach nicht nur den christlichen Prinzipien, sondern zeigt auch Parallelen zu orientalischer Heilkunde – etwa im Sinne einer ganzheitlichen Heilung, wie sie in der heutigen Naturheilkunde wieder entdeckt wird.

4. Geheimes Wissen – Mythos oder Wahrheit?

Immer wieder wird den Templern die Bewahrung von altem, geheimem Heilwissen nachgesagt – möglicherweise aus Ägypten, Babylon oder gar aus atlantischen Quellen. In esoterischen Kreisen kursieren Schriften über „Templerrezepte“, Elixiere und Anwendungen, deren Ursprung schwer zu verifizieren ist.

Ob es sich hierbei um echtes Templerwissen oder spätere Erfindungen handelt, lässt sich kaum beweisen. Aber fest steht: Die Templer waren gebildet, weltoffen und experimentierfreudig – sie sammelten Wissen, verglichen Methoden und lernten von Muslimen, Juden und Christen gleichermaßen. Allein das hebt sie vom Dogmatismus ihrer Zeit ab.

5. Was bleibt uns heute?

Auch wenn keine originalen „Templer-Arzneibücher“ erhalten sind, lebt ihr Ansatz weiter:

  • Ganzheitlichkeit: Körper, Geist und Seele gehören zusammen
  • Pflanzliche Wirkstoffe statt chemischer Keulen
  • Prävention durch gesunde Lebensführung, Ernährung, Bewegung und spirituelle Ausrichtung
  • Verbindung von traditionellem Wissen mit Offenheit für neue Einflüsse

Fazit

Die Heilmethoden der Tempelritter waren weder Magie noch primitive Mittelaltermedizin. Vielmehr zeigen sie ein frühes Beispiel für das, was wir heute als integrative Medizin bezeichnen würden: naturverbunden, ganzheitlich und offen für Wissen aus anderen Kulturen.

In einer Zeit, in der viele Menschen nach Alternativen zur Hightech-Medizin suchen, können uns die Prinzipien der Templer eine Inspiration sein: für mehr Achtsamkeit, für natürliche Heilmethoden – und für das Vertrauen in die Heilkräfte der Natur und des Geistes.

Denn wahre Heilung beginnt immer im Inneren.

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