Carlo Acutis: Vom jungen „Cyber-Apostel“ zum Heiligen
Am letzten Sonntag wurde der erst 15-jährige Carlo Acutis (1991–2006) von Papst Franziskus heiliggesprochen. Damit ist er der erste Jugendliche der „Millennial-Generation“, der offiziell als Heiliger in das Verzeichnis der katholischen Kirche aufgenommen wurde.
Carlo war ein tiefgläubiger Junge aus Mailand, der mit großer Liebe zur Eucharistie lebte und sich zugleich der modernen Technik bediente. Besonders bekannt wurde er durch eine große Online-Ausstellung zu Eucharistischen Wundern, die er selbst erstellte. Sein Leben war geprägt von Einfachheit, Nächstenliebe und einem festen Glauben – bis er 2006 an einer aggressiven Leukämie starb.
Die offiziell anerkannten Wunder
Für eine Selig- bzw. Heiligsprechung verlangt die katholische Kirche den Nachweis von Wundern durch die Fürsprache des Kandidaten. Bei Carlo waren es:
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Für die Seligsprechung (2020): Heilung eines brasilianischen Kindes von einer schweren Bauchspeicheldrüsenkrankheit.
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Für die Heiligsprechung (2024): Heilung eines Kindes in Florenz, das nach einem Fahrradunfall eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitten hatte. Nach Gebeten an Carlo erholte es sich völlig und medizinisch unerklärlich.
Kritik und Diskussionen
Während viele Gläubige die Heiligsprechung als große Freude und Bestätigung erleben, gibt es auch kritische Stimmen. So äußerten sich Vertreter konservativer Kreise skeptisch über die Verehrung eines so jungen Christen als Heiliger.
Zudem wird in manchen Medien erwähnt, dass die Mutter von Carlo Acutis eine größere Spende von rund 250.000 Euro im Rahmen des Prozesses geleistet habe. Offiziell betont die Kirche jedoch, dass solche Spenden keinen direkten Zusammenhang mit der Heiligsprechung haben – die Entscheidung beruhe allein auf dem geprüften Leben und den anerkannten Wundern. In diesem Sinne wird auch betont:
„Nur böse Menschen sehen darin einen Zusammenhang.“
Fazit
Carlo Acutis wurde heiliggesprochen, weil er trotz seines jungen Alters als authentisches Glaubensvorbild gilt, die neuen Medien zur Evangelisation nutzte, sein Leiden in Gottvertrauen trug – und weil die Kirche in zwei offiziell anerkannten Heilungen die Bestätigung seiner Fürsprache sah.
