Die Acht Spitzen des Templerkreuzes
Ein Symbol der Acht Seligpreisungen des Neuen Testaments
Das Templerkreuz, auch bekannt als das „Maltakreuz“, ist eines der bekanntesten Symbole des Templerordens. Es wird oft mit Tapferkeit, Hingabe und dem Glauben der Tempelritter in Verbindung gebracht, die im 12. Jahrhundert als christlicher Ritterorden gegründet wurden. Doch hinter den acht Spitzen des Templerkreuzes steckt eine tiefere, spirituelle Bedeutung, die eng mit den Acht Seligpreisungen des Neuen Testaments verbunden ist.
Die Seligpreisungen, die Jesus in der Bergpredigt (Matthäus 5,3-12) verkündet, bilden das Herzstück christlicher Ethik und lehren die Gläubigen, welche Tugenden im Reich Gottes zählen. Jede der acht Spitzen des Templerkreuzes soll symbolisch für eine dieser Seligpreisungen stehen und die geistliche Reise der Tempelritter auf ihrem Weg der Tugendhaftigkeit und Gerechtigkeit repräsentieren.
1. „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“
Die erste Spitze des Templerkreuzes steht für Demut und das Erkennen der eigenen Bedürftigkeit vor Gott. Geistliche Armut bedeutet, sich auf Gott zu verlassen, statt auf weltliche Güter oder Macht. Die Tempelritter, die weltlichen Reichtum ablehnten, strebten danach, sich ganz auf ihren Glauben zu stützen.
2. „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.“
Diese Seligpreisung steht für Mitgefühl und die Fähigkeit, den Schmerz anderer zu teilen. Die zweite Spitze symbolisiert das Leiden, das die Tempelritter nicht nur in den Kreuzzügen, sondern auch in ihrem persönlichen Glaubenskampf erlebten. In dieser Seligpreisung wird ihnen der Trost und die Heilung Gottes versprochen.
3. „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“
Die dritte Spitze erinnert an die Tugend der Sanftmut, die in einem Kriegerorden vielleicht nicht sofort offensichtlich ist. Doch die Tempelritter mussten lernen, ihre Gewalt unter Kontrolle zu halten und mit Besonnenheit zu handeln, um das wahre göttliche Erbe zu erhalten – nicht durch Eroberung, sondern durch Gerechtigkeit und Frieden.
4. „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.“
Die vierte Spitze symbolisiert den tiefen Wunsch nach Gerechtigkeit. Die Tempelritter sahen sich als Verteidiger der Christenheit und Gerechtigkeit im Heiligen Land. Diese Seligpreisung spiegelt ihr Streben wider, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Gerechtigkeit zu erlangen.
5. „Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“
Diese Seligpreisung hebt die Bedeutung der Barmherzigkeit und Vergebung hervor. Die fünfte Spitze des Kreuzes symbolisiert das Mitgefühl und die Wohltätigkeit, die von den Tempelrittern erwartet wurde. Sie sollten nicht nur als Kämpfer, sondern auch als Helfer für die Armen und Bedürftigen wirken.
6. „Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“
Die sechste Spitze des Kreuzes steht für Reinheit und Aufrichtigkeit im Glauben. Die Tempelritter gelobten Keuschheit und moralische Integrität. Ihre Hingabe an Gott und das Bestreben, ein reines Herz zu bewahren, um Gott näherzukommen, spiegelt sich in dieser Seligpreisung wider.
7. „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Die siebte Spitze symbolisiert den Frieden, den die Tempelritter im Namen Christi verteidigen wollten. Obwohl sie als Krieger angesehen wurden, war ihr Ziel, den Frieden im Heiligen Land zu bewahren und zu schützen. Sie waren in ihrem Glauben berufen, Frieden und nicht Krieg zu bringen, wo es möglich war.
8. „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“
Die achte und letzte Spitze des Templerkreuzes steht für das Leiden und die Verfolgung, die Gläubige um der Gerechtigkeit willen ertragen müssen. Die Tempelritter waren oft mit Feindseligkeiten konfrontiert und riskierten ihr Leben für ihren Glauben und die Verteidigung des Christentums. Diese Seligpreisung erinnert daran, dass diejenigen, die für ihre Überzeugungen leiden, im Himmelreich belohnt werden.
Das Templerkreuz als Symbol spiritueller Tugenden
Für die Tempelritter war das Kreuz nicht nur ein Zeichen ihrer militärischen Pflichten, sondern ein Symbol des tiefen spirituellen Weges, dem sie folgten. Die Acht Seligpreisungen des Neuen Testaments gaben ihnen nicht nur Orientierung in ihrem Handeln als Krieger, sondern auch in ihrem persönlichen Glaubensleben. Jede Spitze des Templerkreuzes erinnert an eine Tugend, die sie auf ihrem Weg zur Heiligkeit pflegen sollten.
In einer Zeit, in der physische und spirituelle Kämpfe oft Hand in Hand gingen, diente das Templerkreuz als stetige Erinnerung an die höchste Berufung der Tempelritter: Ein Leben nach den Prinzipien Christi zu führen und sich für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden einzusetzen – nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch im Herzen.