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Die Vorstufe des Glaubens:

Der undifferenzierte Glaube
In der Theorie der Glaubensentwicklung nach James W. Fowler markiert die Vorstufe des undifferenzierten Glaubens, auch als „erster Glaube“ oder primal faith bezeichnet, den frühesten Punkt der spirituellen Entwicklung. Diese Phase ist vergleichbar mit dem psychoanalytischen Konzept des Urvertrauens und bezieht sich auf das Vertrauen von Säuglingen und Kleinkindern in das Leben sowie in eine grundlegende Geborgenheit und Sinnhaftigkeit.

Vertrauen in das Leben und die Bezugspersonen
Der undifferenzierte Glaube entsteht vor allem durch die ersten und wichtigsten Bezugspersonen des Kindes, in der Regel die Eltern oder andere Betreuungspersonen. In dieser Phase kann das Kind noch nicht zwischen sich und anderen differenzieren und besitzt auch noch keine Fähigkeit zu logischen Denkoperationen. Daher ist dieser Glaube „undifferenziert“ – er ist noch nicht klar strukturiert und differenziert.

Stärken und Herausforderungen dieser Phase
Die Stärke dieser Phase liegt in der Ursprünglichkeit und ungefilterten Wahrnehmung der Welt. Ein gut verlaufendes Urvertrauen schafft eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung des Kindes. Allerdings können sich in dieser Zeit auch schwierige Ausgangsbedingungen für den weiteren Lebensverlauf ergeben, insbesondere wenn das Urvertrauen nicht vermittelt wird. Dies kann sich nicht nur auf die psychische Gesundheit des Kindes, sondern auch auf sein späteres Gottesbild und seine Bindung an spirituelle Konzepte auswirken.

Bedeutung für die weitere Entwicklung
Der undifferenzierte Glaube legt somit den Grundstein für die spirituelle Entwicklung eines Menschen. Eine positive Erfahrung von Urvertrauen kann zu einem stabilen Fundament für das spätere Glaubensleben führen, während das Fehlen dieses Vertrauens zu Herausforderungen und Unsicherheiten auf diesem Gebiet führen kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, in dieser frühen Phase die Bedürfnisse und das Wohlergehen des Kindes zu unterstützen, um eine gesunde spirituelle Entwicklung zu fördern.

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