Gedanken am 3. Dezember
Balance zwischen äußerer Hektik und innerer Einkehr
Im Dezember bewegen wir uns auf eine Zeit voller Feierlichkeiten und Rituale zu. Doch die Vorbereitungen auf die Festtage bringen oft eine Vielzahl von Anforderungen und Erledigungen mit sich. Während uns die natürliche Erdenergie nach innen zieht und uns zur Ruhe und Besinnung einlädt, drängt die „kulturelle Energie“ uns nach außen – zu den Geschäften, zu den Aufgaben und zu all den Pflichten, die mit der Weihnachtszeit verbunden sind. Diese beiden Energien stehen oft im Konflikt und können schnell zu einem Gefühl der Überforderung führen, wenn wir uns nicht bewusst dafür entscheiden, die Balance zwischen innerer Ruhe und äußerer Aktivität zu finden.
Der Wunsch nach Ruhe und die Hektik der Festtage
Überall hört man vom „Festtagsstress“. Die Läden sind überfüllt, die Listen der zu erledigenden Aufgaben wachsen, und die Erwartungen scheinen von Jahr zu Jahr höher zu werden. Doch inmitten dieser hektischen Zeit sehnen sich viele Menschen nach Besinnlichkeit und innerem Frieden – nach einer Feier, die die wahre Bedeutung dieser Zeit widerspiegelt. Manchmal scheint es, als ob die äußere Hektik den tieferen Sinn der Feiertage verschleiert und der leise Ruf nach innerer Einkehr übertönt wird.
Ich habe oft darüber nachgedacht, wie viel leichter es wäre, wenn die äußeren Symbole des Konsums, wie etwa die Weihnachtsmänner in den Schaufenstern, einfach verschwinden könnten. So könnte mehr Raum für das Christuskind entstehen – ein Bild für das neugeborene Licht in unseren Herzen, das die Essenz dieser heiligen Zeit darstellt. Auch meine Kinder haben mich oft als „Meckertante“ bezeichnet, weil ich versuchte, dem äußeren Konsumdruck zu widerstehen und die Feiertage so zu gestalten, dass sie bedeutungsvoll und besinnlich blieben.
Trotz aller Herausforderungen und Ablenkungen gelingt es uns in der Regel, Chanukka, Weihnachten und die Wintersonnenwende auf eine Weise zu feiern, die genügend Raum für innere Vorbereitung lässt. Durch Rituale und gezielte Einkehr schaffen wir einen Rahmen, in dem die Festtage wirklich zu heiligen Tagen werden können. Diese Vorbereitung verleiht den Feiertagen Tiefe und hilft uns, die ursprüngliche Bedeutung der Lichterfeste zu erleben.
Ein Zeitplan für Besinnung und Freude
Damit die besinnliche Zeit des Dezembers wirklich zur Erneuerung und zum inneren Wachstum beiträgt, ist es hilfreich, einen klaren Zeitplan zu erstellen. Ein Zeitplan ermöglicht es uns, bewusst Raum für Beschaulichkeit und für Aktivitäten zu schaffen, die uns Freude bereiten, ohne uns dabei zu überfordern. In der täglichen Templerarbeit wird dies als eine wichtige Praxis angesehen: Die Kunst der Planung hilft dabei, die Balance zwischen äußerer Aktivität und innerer Ruhe zu wahren.
Die Templerarbeit für den 3. Dezember empfiehlt Folgendes:
„Jetzt ist der Augenblick gekommen, einen Zeitplan aufzustellen, der genügend Raum lässt für Beschaulichkeit und innere Einkehr, für Einkaufen und Kochen, für Besuche und für Treffen mit Familienangehörigen und Freunden, mit denen du freudige, bedeutungsvolle Festtagsrituale vorbereiten kannst. Ohne eine sorgfältige Planung kann die Zeit der Lichterfeste zu einem einzigen dunklen wochenlangen Stress werden, zu einer Kette verpasster Gelegenheiten zu Freude und innerer Erweckung. Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung oder in der Shamatha-Vipassana-Meditation. Nimm dir anschließend einen Taschenkalender vor und arbeite einen Zeitplan für die kommenden Festtage aus.“
Diese Praxis der Planung kann uns helfen, nicht nur die äußeren Verpflichtungen zu erfüllen, sondern auch Zeit für innere Einkehr zu finden. Indem wir uns bewusst Zeit für Ruhe und Stille nehmen, schaffen wir Raum für das Licht, das in dieser Jahreszeit in uns selbst geboren werden möchte.
Rituale als Anker der Bedeutung
Festliche Rituale, ob Chanukka-Lichter, das Entzünden des Adventskranzes oder das Feiern der Wintersonnenwende, sind wertvolle Gelegenheiten, um uns mit dem tieferen Sinn der Feiertage zu verbinden. Rituale schaffen Momente des Innehaltens, in denen wir uns bewusst mit unserer Spiritualität und unserem inneren Licht verbinden können. Diese Rituale sind weit mehr als nur äußere Handlungen – sie sind Brücken, die uns in die Tiefe unserer Seele führen und uns die ursprüngliche Bedeutung der Feste spüren lassen.
In der heutigen Zeit, in der die Feiertage oft von Konsum und äußerem Glanz dominiert werden, können persönliche Rituale uns helfen, eine Balance zu finden. Sie bieten uns die Möglichkeit, den Lärm und die Hektik zu durchbrechen und das Wesentliche zu feiern. So können wir die Feiertage zu einer Zeit der inneren Erneuerung und des wahren Friedens machen.
Die innere Einkehr bewahren
Während die äußeren Verpflichtungen oft unaufhaltsam auf uns zukommen, ist es entscheidend, dass wir uns bewusst Zeit für unser inneres Leben nehmen. Die tägliche Praxis der Stille, sei es durch das Gebet der Sammlung oder die Shamatha-Vipassana-Meditation, ist eine Möglichkeit, die Verbindung zu uns selbst aufrechtzuerhalten. Diese Momente der Einkehr erlauben uns, unseren Geist zur Ruhe zu bringen und uns auf das Licht in uns selbst auszurichten. In der Meditation oder im Gebet finden wir den Raum, den wir in dieser geschäftigen Zeit so dringend brauchen, um in Kontakt mit unserem inneren Selbst zu bleiben.
Abschlussgedanke: Die Feste bewusst und bedeutungsvoll gestalten
Am 3. Dezember stehen wir am Beginn einer besonderen Zeit, die sowohl von äußerer Aktivität als auch von innerer Einkehr geprägt ist. Wenn wir diese Zeit bewusst gestalten und uns nicht von der äußeren Geschäftigkeit vereinnahmen lassen, können wir die Festtage als echte „heilige Tage“ erleben. Ein gut geplanter Zeitrahmen, bedeutungsvolle Rituale und die tägliche Praxis der Stille helfen uns, die Balance zu wahren und die Feste im Dezember zu einer Zeit der inneren Erneuerung zu machen.
Möge dieser Dezember eine Zeit der bewussten Vorbereitung sein, in der wir das Licht in unseren Herzen nähren und mit der Welt teilen. Mögen wir inmitten der äußeren Aktivitäten und Verpflichtungen die Stimme des Friedens und der Besinnlichkeit in uns hören und so die Festtage zu einer Quelle der Freude und des inneren Lichts machen.