Gedanken am 4. August
Liebenswürdigkeit des Herzens äußert sich als Flexibilität,
Geräumigkeit und in der Haltung »leben und leben lassen«.
Beispielsweise könnte es sein, daß man eine ganz bestimmte
Ernährungsweise bevorzugt und bei einer Einladung zum
Abendessen feststellen muß, daß die Gastgeber einen vollkommen
anderen Geschmack haben. Die liebenswürdige
Seele schafft es irgendwie, etwas zu essen zu finden, und
erkennt die Bemühungen und den guten Willen der Freunde
an. Die starre Seele dagegen hält eine Rede über die Vorzüge
einer gesunden Ernährung und bildet sich dabei ein, sie tue
den Gastgebern einen Gefallen.
Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Göttlicher Geliebter, für das Aufblühen des
Gottessamens in mir, der andere und mich selbst anerkennt
und ermutigt. Hilf mir, mich auch weiterhin um eine disziplinierte
– körperlich und geistig gesunde – Lebensweise zu
bemühen, ohne der Starrheit und dem Fanatismus des Ichs
zum Opfer zu fallen und mich seiner ständigen krampfhaften
Bemühungen anzuschließen, durch »Rechthaben« seinen
Wert unter Beweis zu stellen.
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung oder in
der Shamatba-Vipassana-Meditation. Mache dir dann bewußt,
auf welche Weise Disziplin und Flexibilität zusammenarbeiten
können.