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Ist die Zeitumstellung ungesund?

Die Zeitumstellung hat Einfluss auf unseren Körper

Seit 1980 stellen wir in Deutschland zweimal jährlich die Uhren um – im Frühling auf Sommerzeit, im Herbst zurück auf Normalzeit. Ursprünglich eingeführt, um Energie zu sparen, ist die Zeitumstellung längst zur Gewohnheit geworden. Doch sie hat mehr Auswirkungen, als viele denken – vor allem auf unseren Biorhythmus.

Schon im Ersten Weltkrieg wurde mit der Sommerzeit experimentiert, später wieder abgeschafft. In Folge der Ölkrise der 1970er-Jahre kehrte sie zurück. Der Gedanke: das Tageslicht besser nutzen, weniger künstliches Licht verbrauchen.

Tatsächlich bringt die Sommerzeit lange helle Abende – ein Vorteil, besonders in nördlichen Breitengraden. Doch nicht jeder profitiert gleichermaßen. Während viele Menschen sich schnell anpassen, spüren andere deutlich die Auswirkungen der Zeitumstellung – körperlich wie seelisch.

Vor allem im Frühjahr, wenn wir „eine Stunde verlieren“, gerät unsere innere Uhr aus dem Takt. Besonders betroffen sind sogenannte „Eulen“ – Menschen mit einer natürlichen Neigung zu spätem Schlafengehen. Studien mit Fitnessarmbändern zeigen: Sie brauchen oft Wochen, um sich umzugewöhnen.

Es geht um mehr als Müdigkeit

Was wie eine harmlose Umstellung klingt, kann für einige ernsthafte Folgen haben. In den Tagen nach der Zeitumstellung steigt laut Studien das Risiko für Verkehrsunfälle um bis zu fünf Prozent. Auch medizinische Daten zeigen: In Schweden wurden nach der Zeitumstellung im Frühling mehr Herzinfarkte registriert.

Zwar betrifft das vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, doch der Einfluss auf unsere Gesundheit ist messbar. Schlafforscher warnen: Wer dauerhaft gegen seine innere Uhr lebt, riskiert nicht nur Müdigkeit, sondern auch Konzentrationsprobleme, schlechte Laune und sogar langfristige Gesundheitsrisiken.

Der Wechsel im Herbst fällt vielen Menschen leichter – wir „gewinnen“ eine Stunde. Doch Chronotypen, die sich monatelang nicht an das frühe Aufstehen gewöhnen konnten, starten mit einem Schlafdefizit in den Winter. Ob das dauerhaft krank macht, wird noch untersucht.

Unsere innere Uhr wird von Licht und Genen gesteuert – nicht von der Uhrzeit auf dem Display. Wer zu wenig Tageslicht bekommt oder abends zu lange vor dem Bildschirm sitzt, bringt seinen natürlichen Rhythmus zusätzlich durcheinander. Auch jahreszeitliche Schwankungen wirken mit: Im Winter leiden viele unter Lichtmangel, in den Sommermonaten unter Schlafstörungen – vor allem in nördlichen Regionen.

Es gibt gesündere Alternativen

Immer mehr Menschen, Fachleute und Politiker fordern die Abschaffung der Zeitumstellung. Auch die EU-Kommission hat sich schon 2018 mit der Frage beschäftigt, ob die Zeitumstellung noch zeitgemäß ist. Die Meinungen gehen auseinander: Soll dauerhaft Sommerzeit gelten oder lieber die Normalzeit (Winterzeit), die besser mit unserem Biorhythmus übereinstimmt?

Aus chronobiologischer Sicht sprechen viele Argumente für die dauerhafte Normalzeit. Sie entspricht am ehesten dem natürlichen Sonnenverlauf. Das würde besonders Jugendlichen, Spättypen und Menschen mit Schlafproblemen helfen.

Bis dahin gilt: Wer sich besser auf die Umstellung vorbereiten will, sollte seinen Schlafrhythmus schon ein paar Tage vorher schrittweise anpassen. Tageslicht am Morgen, weniger künstliches Licht am Abend und ein konsequenter Schlaf-Wach-Rhythmus helfen, die innere Uhr zu stabilisieren.

Fazit:
Die Zeitumstellung ist mehr als eine kleine Unannehmlichkeit. Für viele Menschen bedeutet sie Stress für Körper und Geist. Langfristig könnte eine Abschaffung der Umstellung – hin zur konstanten Normalzeit – ein Gewinn für unsere Gesundheit sein.

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