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Missbrauch: Bischof aus Klerikerstand entlassen

Der belgische Bischof Roger Vangheluwe, emeritierter Bischof von Brügge, ist aus dem Klerikerstand ausgeschlossen worden. Das teilte die päpstliche Nuntiatur in Brüssel an diesem Donnerstag mit.

Der heute 87-Jährige ist im April 2010 von seinem Amt als Diözesanbischof zurückgetreten, nachdem bekannt geworden war, dass er seine Neffen sexuell missbraucht hatte. Die Taten gab Vangheluwe selbst zu.

Neue Elemente in dem Fall
Wie aus der Mitteilung der Brüsseler Nuntiatur hervorgeht, sind in den letzten Monaten „neue schwerwiegende Elemente“ aufgetaucht, „die dem Dikasterium für die Glaubenslehre gemeldet wurden und eine erneute Prüfung des Falles erforderlich machten“. Nach einer neuen Untersuchung hörten die mit dem Fall Betrauten im Vatikan Vangheluwe an und prüften seine Aussagen.

Anschließend legte das Dikasterium am 8. März 2024 „dem Heiligen Vater die Unterlagen vor und schlug die Entlassung Vangheluwes aus dem Klerikerstand gemäß Artikel 26 des Regelwerks Sacramentorum sanctitatis tutela vor“. Das sogenannte Motu Proprio von Johannes Paul II. aus dem Jahr 2001 über die „schwersten Verbrechen“ ist 2010 von Benedikt XVI. und 2021 von Franziskus aktualisiert worden.

Die Entscheidung des Papstes
Bei einer Audienz für Kardinal Victor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, am 11. März – so die Mitteilung der Nuntiatur weiter – „nahm Papst Franziskus den Antrag an und ordnete an, die vorgeschlagene Strafe zu verhängen“. Am 20. März wurde die Maßnahme dann dem Betroffenen mitgeteilt.

Vangheluwe habe die Entscheidung zur Kenntnis genommen und darum gebeten, sich an einen Ort der Einkehr ohne weiteren Kontakt mit der Außenwelt zurückziehen zu dürfen, „um sich dem Gebet und der Buße zu widmen“. Das Statement aus der Nuntiatur bekräftigt die „Nähe von Papst Franziskus zu den Missbrauchsopfern und sein Engagement für die Ausrottung dieser Geißel in der Kirche“.

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