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Petrus als Kirchengründer?

Die Worte Jesu zu Petrus: Eine tiefere Bedeutung in der christlichen Lehre

Die Aussage Jesu zu Petrus: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ (Matthäus 16,18), ist eine der bekanntesten und grundlegenden Stellen im Neuen Testament. Sie wird oft als Grundlage für die Gründung der Kirche durch Jesus interpretiert. Doch die Bibel enthält auch eine scheinbar widersprüchliche Stelle, in der Jesus Petrus als „Satan“ bezeichnet. Wie können wir diese beiden Aussagen miteinander in Einklang bringen?

„Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“:
Die oben zitierte Stelle aus Matthäus 16,18 wird oft als Beweis dafür angeführt, dass Jesus die Gründung der Kirche auf Petrus als ihren Grundsteinlegte. Der Name „Petrus“ bedeutet „Fels“, und in dieser Passage spielt Jesus auf die Stärke des Glaubens von Petrus an. Jesus wollte durch diese Aussage betonen, dass der Glaube von Petrus ein fundamentales Element für die Verbreitung des christlichen Glaubens und die Errichtung seiner Gemeinde sein würde.

„Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist“:
Diese widersprüchliche Aussage findet sich in Matthäus 16,23, kurz nachdem Jesus Petrus als „Fels“ bezeichnet hat. Hier reagiert Jesus auf Petrus‘ Versuch, ihn davon abzuhalten, in Jerusalem zu leiden und zu sterben. Jesus erkennt, dass Petrus die göttlichen Pläne missverstanden hat und versucht, ihn von seinem Weg abzubringen. Indem er ihn als „Satan“ bezeichnet, weist Jesus auf die Versuchung hin, von menschlichen Interessen und Vorstellungen abzuweichen und Gottes Willen zu missachten.

Wie können diese beiden Aussagen miteinander in Einklang gebracht werden?
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Aussage „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ nicht notwendigerweise eine direkte Gründungsurkunde für die römisch-katholische Kirche ist, wie sie oft interpretiert wird. Sie betont vielmehr die Bedeutung des Glaubens und die Rolle von Petrus als Vorbild für andere Gläubige. Die zweite Aussage, in der Jesus Petrus als „Satan“ bezeichnet, verdeutlicht, dass selbst enge Jünger Jesu fehlbare Menschen sind und von Zeit zu Zeit göttliche Weisheit mit menschlichen Sorgen verwechseln können.

Insgesamt zeigt die Bibel, dass Jesus die Gründung der Kirche nicht allein auf Petrus, sondern auf den Glauben an ihn als den Messias und Sohn Gottes aufbauen wollte. Die Bezeichnung „Satan“ für Petrus erinnert uns daran, dass menschliche Vorstellungen und Interessen manchmal im Konflikt mit Gottes Plan stehen können. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, auf Gottes Weisheit und Führung zu vertrauen, um den christlichen Glauben authentisch zu leben.

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