Sind die Drohnen wirklich eine Überraschung?
Als Templer betrachten wir die Welt mit einem nüchternen und zugleich wachen Blick. Vieles, was die Politik heute als „plötzlich“ und „unerwartet“ darstellt, war in Wahrheit längst absehbar. So auch das Thema Drohnen.
Seit über drei Jahren ist bekannt, dass Drohnen im Krieg in der Ukraine eine entscheidende Rolle spielen. Sie haben die Art der Kriegsführung verändert – billig, effektiv, schwer abzuwehren. Doch während die Weltöffentlichkeit dies beobachten konnte, scheint es an unseren Politikern völlig vorbeigegangen zu sein. Statt vorausschauender Strategien begnügt man sich lieber mit etwas Anlassgesetzgebung, die niemandem wehtut, aber auch niemandem wirklich hilft.
Überraschung im Westen
Nun, da Drohnen auch im Westen auftauchen, tut man plötzlich ganz überrascht. In Deutschland stellte sich heraus, dass nicht einmal klar ist, wer für die Drohnenabwehr zuständig ist. Das Militär? Oder doch die Polizei?
Die Polizei erklärte jedenfalls, dass sie weder Geräte noch Personal besitzt, um Drohnen wirksam abzuwehren. Ein Drohnenpilot benötigt etwa sechs Monate Ausbildung, doch erst nach einem Jahr ist er wirklich einsatzbereit. Zeit, die im Ernstfall niemand hat.
Währenddessen fliegen Drohnen munter auch auf Flughäfen herum – und unsere Behörden schauen nur zum Himmel und beobachten ratlos, was geschieht.
Österreich – nicht besser
In Österreich ist die Lage keineswegs besser. Hier ist gleich das ganze Militär nicht kriegstauglich. Das klingt hart, ist aber Realität. Die Ausrüstung ist veraltet, die Strukturen schwach, und die Vorbereitung auf moderne Bedrohungen praktisch nicht vorhanden.
Ich erinnere mich dabei an die Ungarnrevolution von 1956. Damals schickte man das junge österreichische Bundesheer an die Grenze. Ihre Aufgabe: Fähnchen in die Erde stecken, damit jeder wisse – hier ist Österreich. Ein symbolischer Akt, ohne jede Verteidigungskraft.
Heute, Jahrzehnte später, scheint sich an der Haltung wenig geändert zu haben: viel Symbolik, wenig Substanz.
Der Blick der Templer
Wir Templer wissen: Sicherheit ist keine Illusion, sondern ein Werk von Vorbereitung, Klarheit und Mut. Man kann nicht die Augen verschließen und hoffen, dass Gefahren an einem vorüberziehen. Drohnen sind keine Überraschung – sie sind ein Zeichen einer neuen Realität, der man sich stellen muss.
Doch unsere westliche Politik gleicht eher einem Zuschauer, der staunend in den Himmel blickt, während die Zeichen der Zeit längst überdeutlich sind.
Es braucht nicht noch mehr leere Gesetze und Gesten. Es braucht Entschlossenheit, Weitsicht und Verantwortung. Tugenden, die schon im Mittelalter das Überleben von Orden und Völkern gesichert haben – und die heute dringender gebraucht werden denn je.
