Siziliens Kampf gegen die Dürre
Angesichts der anhaltenden Dürre setzt Sizilien ein Tankschiff der italienischen Marine ein, um Teile der Insel mit Trinkwasser zu versorgen. Das Marineschiff „Ticino“ kam am Freitag am Hafen der Stadt Licata im Süden der Insel an. Gestartet war es in der Stadt Augusta im Osten der Insel – mit an Bord: 1.200 Kubikmeter Trinkwasser für die Region um Gela und Agrigent.
Das mit dem Schiff transportierte Wasser wird in das Wassernetz eingespeist, um die betroffenen Regionen zu versorgen, wie es vom sizilianischen Zivilschutz heißt. Dadurch würden Wasserressourcen „frei“, die in andere von der Dürre betroffene Gebiete umgeleitet werden können, stand in der Mitteilung. Für die Kosten der Maßnahme komme die Region auf.
Wasserknappheit belastet Sizilien seit Monaten – brütende Hitze und Trockenheit bedrohen die Wasserreserven der Insel. Bereits im Februar hatte Sizilien aufgrund einer anhaltenden Dürre den Notstand ausgerufen und Wasserbeschränkungen verfügt. Die Lage spitzte sich in den Sommerwochen zu – einige Gemeinden mussten ihren Wasserverbrauch um bis zu 45 Prozent reduzieren.
Geld für Anschaffung von Wassertankwagen
Siziliens Zivilschutz stellte den Gemeinden 1,5 Mio. Euro für den Erwerb von Wassertankwagen zur Verfügung, mit denen Wasser ausgeliefert werden soll. Ein Krisenstab der sizilianischen Regionalregierung soll Maßnahmen erarbeiten. Damit will man gewährleisten, dass genug Wasser für die Viehzucht und die landwirtschaftliche Produktion verfügbar ist. Italiens größte Insel zählt zu Europas größten Produzenten von Zitrusfrüchten, Oliven und Weizen.
Mit Tankwagen soll Wasser in den ausgetrockneten Gebieten verteilt werden
Doch auch der Tourismussektor ist schwer von der Dürre getroffen. Während die Einheimischen um die Erträge der Sommersaison bangen, erfragen besorgte Touristen auf diversen Onlineportalen, wie es um die Wasserversorgung steht. Schwierig ist die Lage vor allem um die Stadt Agrigent im Süden der Insel. Die Gegend ist wegen des „Tals der Tempel“ eine bekannte und beliebte Attraktion. Dortige Hotels sind verpflichtet, im Verhältnis zur Gästezahl eine bestimmte Menge an Wasserreserven anzulegen.