Sollen wir einen Eid ablegen?
Die Frage, ob man bei Gericht einen Eid auf das Kreuz Christi ablegen sollte, obwohl Jesus in der Bibel gesagt hat, dass man überhaupt nicht schwören sollte, ist eine theologische und ethische Frage, die unterschiedlich interpretiert werden kann. Die Aussage, auf die wir uns beziehen, findet sich in der Bibel im Matthäus-Evangelium, Kapitel 5, Vers 34-37, und lautet in der Einheitsübersetzung der Bibel:
„34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, 35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. 36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. 37 Euer Wort aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen.“
Diese Aussage von Jesus betont die Wichtigkeit von Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit im Umgang miteinander. Er fordert, dass Menschen ihre Worte so halten sollten, dass sie keine Eide oder Schwüre benötigen, um ihre Aussagen zu bekräftigen. Ein klares „Ja“ oder „Nein“ sollte genügen.
In vielen juristischen Systemen und Gerichten werden dennoch Eide auf religiöse Symbole abgelegt, um die Wahrhaftigkeit einer Aussage zu bekräftigen. Dies dient oft dazu, eine höhere moralische Verpflichtung zu symbolisieren. Es gibt jedoch auch alternative Formen der Zeugenaussage, die ohne religiöse Schwüre auskommen.
Die Entscheidung, ob man einen Eid auf das Kreuz Christi oder auf etwas anderes ablegt, kann von persönlichen Überzeugungen und religiösen Ansichten abhängen. Einige Menschen könnten sich entscheiden, dem biblischen Rat zu folgen und auf jegliche Schwüre zu verzichten, während andere möglicherweise den Eid als eine Form der Verpflichtung und Ernsthaftigkeit betrachten. Letztendlich ist dies eine individuelle Entscheidung, die von den persönlichen Überzeugungen und den rechtlichen Anforderungen abhängt.