Wie macht Koffein wach?
Koffein wird meist über Getränke aufgenommen, ob Kaffee, Cola, Energy Drinks oder Mate-Tee. Bei der Verdauung gelangt es über den Darm ins Blut. Nach 30 Minuten bis zwei Stunden ist die maximale Konzentration im Blut erreicht. Von hieraus gelangt Koffein in alle Gewebe und Organe. Eine Wirkung entfaltet es aber nur dort, wo es bestimmte Rezeptoren gibt, an denen das Koffein andocken kann. Und das sind die sogenannten Adenosin-Rezeptoren.
Adenosin ist ein körpereigener Botenstoff. Da Koffein chemisch sehr ähnlich aufgebaut ist wie Adenosin, kann es an die Adenosin-Rezeptoren andocken. Überall, wo es Adenosin-Rezeptoren gibt, kann also Koffein eine Wirkung entfalten – zum Beispiel in den Muskeln. Hier bewirkt es eine höhere Grundspannung und Aktivität der Muskeln.
Verlieren wir durch Kaffee Flüssigkeit?
Die Nebenniere wiederum setzt unter dem Einfluss von Koffein die Stresshormone Kortisol und Adrenalin frei, so dass die Konzentration im Blut ansteigt. Die Folge: Herzschlag und Puls erhöhen sich.
Auch in der Niere gibt es Adenosin-Rezeptoren. Hier steigert Koffein kurzzeitig die Filterfunktion der Niere, sodass mehr Urin gebildet wird. Deswegen musst du nach dem Kaffeetrinken oft mal Wasser lassen. Über den Tag verteilt verlierst du durch Kaffeetrinken aber nicht mehr Flüssigkeit als ohne. Das dachte man mal, die These ist aber mittlerweile widerlegt.
So wirkt Koffein im Gehirn
Besonders viele Adenosin-Rezeptoren gibt es im Gehirn. Nicht umsonst gilt Koffein als die weltweit am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz. Dabei ist es so: Im Gehirn sammelt sich normalerweise im Laufe des Tages immer mehr Adenosin an, bindet dort an die Rezeptoren – und macht uns müde. Der Botenstoff Adenosin wirkt hier also als Müdemacher und beeinflusst so maßgeblich unseren Schlaf-Wach-Rhythmus.
Kommt jetzt Koffein dazu, blockiert es die Adenosin-Rezeptoren. Adenosin kann nicht mehr daran binden – und seine müdemachende Wirkung wird ausgebremst. Unserem Gehirn wird so vorgegaukelt, dass wir eigentlich gar nicht müde sind. Zumindest solange, bis das Koffein abgebaut ist und die Wirkung nachlässt. Mit einer Halbwertszeit von 3 bis 7 Stunden ist nach dieser Zeit die Hälfte des Koffeins im Körper abgebaut. Die Wirkung lässt dann nach.