Wie viel Geld könnten Deutschland und Österreich sparen…
wenn nur jene Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst gekündigt würden, die entbehrlich sind?
Staatliche Verwaltungen stehen immer wieder in der Kritik: zu langsam, zu teuer, zu bürokratisch. Viele fragen sich: Braucht es wirklich so viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst? Und: Wie viel Geld könnten wir einsparen, wenn wir uns auf das absolut Notwendige beschränken – also nur jene Menschen kündigen, deren Aufgaben digitalisiert, automatisiert oder effizienter gelöst werden könnten?
1. Öffentlicher Dienst im Überblick
Deutschland
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Beschäftigte im öffentlichen Dienst: ca. 5 Millionen
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Davon Beamte: ca. 1,7 Mio. (Lebenszeitstellung, nur schwer kündbar)
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Tarifbeschäftigte/Angestellte: ca. 3,3 Mio.
Österreich
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Öffentliche Bedienstete insgesamt: ca. 450.000
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Davon rund 130.000 Beamte
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Rest: rund 320.000 Vertragsbedienstete
2. Was wäre „verzichtbar“ – ohne dass der Staat zusammenbricht?
Laut Verwaltungsreformen, Expertenmeinungen und Rechnungshöfen besteht in vielen Bereichen ein Einsparpotenzial von 5–10 %. Das betrifft vor allem:
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Verwaltungsdoppelungen zwischen Bund und Ländern
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Manuelle Aufgaben, die digitalisiert werden können
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Überdimensionierte Bürokratiestrukturen
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Überbesetzte Bereiche (z. B. in der mittleren Verwaltungsebene)
Voraussetzung: Digitalisierung, bessere Organisation und moderne Personalführung.
3. Konkrete Einsparungspotenziale
Deutschland (5–10 % der Beschäftigten einsparbar)
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5 Mio. × 5 % = 250.000 Beschäftigte
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5 Mio. × 10 % = 500.000 Beschäftigte
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Ø Kosten pro Beschäftigten: ca. 65.000 € pro Jahr
→ Einsparung:
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250.000 × 65.000 € = 16,25 Milliarden Euro pro Jahr
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500.000 × 65.000 € = 32,5 Milliarden Euro pro Jahr
Österreich (5–10 % einsparbar)
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450.000 × 5 % = 22.500 Beschäftigte
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450.000 × 10 % = 45.000 Beschäftigte
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Ø Kosten pro Beschäftigten: ca. 60.000 € pro Jahr
→ Einsparung:
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22.500 × 60.000 € = 1,35 Milliarden Euro pro Jahr
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45.000 × 60.000 € = 2,7 Milliarden Euro pro Jahr
4. Was wäre notwendig, damit diese Einsparungen möglich sind?
Um dieses Sparpotenzial zu heben, braucht es keine Massenkündigungen, sondern gezielte Reformen:
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Digitale Verwaltung: Automatisierung von Anträgen, Bescheiden, Prozessen
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Verwaltungsvereinfachung: Weniger Schnittstellen, mehr Zuständigkeit aus einer Hand
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Flexible Strukturen: Statt starrer Hierarchien mehr moderne, projektorientierte Teams
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Ausscheiden durch Pensionierung statt Kündigung: Viele Babyboomer gehen ohnehin bald in Rente – hier bietet sich ein sanfter Personalabbau an
Fazit: Sparen durch Struktur – nicht durch Kahlschlag
Ein effizienter Staat braucht Menschen – aber nicht unnötige Bürokratie. Wenn Deutschland und Österreich es schaffen, 5–10 % der derzeitigen öffentlichen Stellen durch clevere Organisation und Digitalisierung überflüssig zu machen, könnten jährlich Milliarden eingespart werden – ohne Einbußen bei Bildung, Sicherheit oder Gesundheit.
Die Herausforderung liegt nicht im Kündigen – sondern im Umbau des Systems. Dort liegt das wahre Potenzial.