✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist – wir sehen sie, wie wir sind

Der Mensch glaubt oft, er betrachte die Welt objektiv. Doch in Wahrheit trägt jeder von uns eine innere Brille, die bestimmt, wie wir wahrnehmen, deuten und handeln. Unsere Wahrnehmung ist nie neutral.

Die innere Brille

Schon bevor wir etwas wirklich anschauen, haben wir eine Meinung darüber, was wir sehen werden. Unsere Erfahrungen, Überzeugungen und unser Weltbild formen den Blick – oft, ohne dass wir es merken. So schreiben wir den Dingen Bedeutungen zu, noch ehe wir sie prüfen.

Gerade mit zunehmendem Alter verfestigt sich diese Brille. Wir ordnen alles, was wir erleben, sofort in vertraute Muster ein. Wir bestätigen damit das, was wir ohnehin schon glauben – und verschließen uns dem, was neu und ungewohnt ist.

Die Gefahr des Vorurteils

Das macht es schwer, unvoreingenommen zu beobachten – und noch schwerer, die eigene Sicht zu korrigieren. So wird das Leben schnell zum Kreislauf: Wir sehen nicht, was ist, sondern was wir erwarten. Und diese Erwartungen lenken unsere Entscheidungen, unsere Urteile, ja selbst unsere Gefühle.

Ein Ritter des Tempels weiß: Vorurteil ist eine Fessel. Wer die Welt nur durch die Schablonen der eigenen Vergangenheit betrachtet, der verfehlt die Wahrheit.

Der Weg der Entwicklung

Wahre Entwicklung beginnt dort, wo wir bewusst innehalten und neu hinschauen. Ohne sofort zu urteilen. Ohne die alten Deutungen wie ein Schild hochzuhalten. Denn nur wer seine Sicht hinterfragt, kann wirklich sehen.

Dies ist ein Weg der Demut:

  • Demut vor der Wahrheit, die größer ist als unser Verstand.

  • Demut vor dem Nächsten, dessen Wirklichkeit wir oft nicht kennen.

  • Demut vor Gott, dessen Licht allein das Herz erhellt.

Die templarische Haltung

Als Tempelritter ist uns bewusst: Die Welt zeigt sich nicht, wie sie ist, sondern wie wir sind.
Darum ist der wahre Kampf nicht gegen äußere Feinde, sondern gegen die eigenen Schleier, die unser Auge trüben.

Wir rufen:

  • Wage den Blick ohne Urteil.

  • Lerne, die Muster deines Geistes zu erkennen.

  • Suche das Licht, das hinter der Erscheinung verborgen ist.

Denn nur wer die eigene Brille ablegt, beginnt, das Antlitz der Wahrheit zu erahnen.

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