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30 Prozent des Klerus sind gegen Papst Franziskus

Warum beteiligen sich katholische Würdenträger an Verschwörungstheorien? Der Vatikan-Experte Marco Politi sieht darin einen Kurs gegen den Papst und den Versuch, jetzt schon die Weichen für das nächste Konklave zu stellen.

Der frühere Päpstliche Botschafter in den USA Erzbischof Carlo Maria Viganò hat im Netz einen Aufruf veröffentlicht, der vor der „Schaffung einer Weltregierung“ im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen warnt. Sie legen in Ihrem Buch „Das Franziskus-Komplott“ dar, wie Viganò sich zu einem der schärfsten Kritiker von Papst Franziskus entwickelt hat. Was bezweckt er jetzt mit diesem Aufruf?

Marco Politi (Journalist und Vatikanexperte) dazu: Der Ton dieses Aufrufs ist sehr aggressiv und er erinnert an die Alternative Rechte in den USA. Und er hat viele Unterstützer, wie etwa der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Kardinal Müller oder der ehemalige Bischof von Hongkong, Joseph Zen Ze-kiun.

Das zeigt, dass es einen Teil in der kirchlichen Hierarchie gibt, die den Kulturkampf will. Denn das ist der springende Punkt in diesem Manifest, wo man von „technokratischer Tyrannei“ spricht und sagt, dass die Rechte eingeschränkt werden und man das Recht auf Gottesdienste und Verkündigung verteidigen muss: entweder man ist mit Christus oder gegen Christus. Sie nehmen die Corona-Pandemie zum Anlass, wieder einen Kulturkampf zu entfachen: Die aus ihrer Sicht richtige Kirche ist gegen die moderne Welt, gegen die Regierungen und das ist nicht die Kirche von Franziskus.

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