Der erste Schritt zur wahren Begegnung mit anderen

Selbsterkenntnis

„Lerne dich selbst erkennen und zu dir selbst zu finden, damit du andere erkennen und finden kannst.“
Dieser einfache, doch tiefgründige Leitsatz bildet eine der wichtigsten Grundlagen auf dem Weg des Templers – und darüber hinaus für jedes wahrhaft strebende Menschenherz.

Jeder Mensch trägt in sich eine Welt aus Gedanken, Gefühlen, Stärken und Schwächen. Doch oftmals bleibt uns das eigene Wesen fremd, weil wir im äußeren Trubel und in den Anforderungen des Alltags den Blick nach innen scheuen. Der Templer jedoch weiß: Wahres Wachstum beginnt mit dem Mut zur Selbsterkenntnis.

Sich selbst erkennen heißt, ehrlich und ungeschönt in das eigene Herz zu blicken. Es bedeutet, Licht auf die eigenen Stärken zu werfen, aber auch auf die verborgenen Schwächen, Leidenschaften und Ängste. Nur wer bereit ist, seine inneren Beweggründe zu hinterfragen, seine Fehler anzuerkennen und seine Tugenden zu pflegen, kann wirklich zu sich selbst finden.

Doch Selbsterkenntnis ist kein Selbstzweck. Erst wer sich selbst kennt und annimmt, ist in der Lage, anderen Menschen offen, verständnisvoll und ohne Vorurteile zu begegnen. Wer weiß, welche Kämpfe er im eigenen Inneren ausficht, wird milde gegenüber den Schwächen anderer. Wer sich seiner selbst sicher ist, wird nicht leicht urteilen, sondern zuhören und verstehen wollen.

Auf diesem Weg entsteht wahre Brüderlichkeit: Die Fähigkeit, den Mitmenschen nicht nach äußeren Maßstäben zu beurteilen, sondern sein Inneres zu erkennen. So wird aus Selbsterkenntnis echte Mitmenschlichkeit.

Der Templer ist daher angehalten, täglich an sich selbst zu arbeiten – nicht aus Egoismus, sondern um klarer, aufrichtiger und stärker den Weg zu beschreiten, der ihn mit anderen verbindet.

Denn wer sich selbst findet, der findet auch den Weg zum Herzen der anderen.