✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Gedanken am 2. Dezember

Die Zeit der inneren Einkehr

Am 2. Dezember, inmitten der kältesten Tage des Jahres, scheint die Welt in einen tiefen, fast übernatürlichen Schlaf gefallen zu sein. Die Natur selbst hat sich zurückgezogen: Die Bären ruhen in ihren Höhlen, und die Pflanzen schlafen tief in der gefrorenen Erde. Ein stiller Friede liegt über allem, und durch das kristallene Schweigen des Winters hallen die Stimmen der Uralten. Sie sprechen zu den Herzen der Menschen und erinnern uns daran, dass wir in dieser besonderen Zeit innehalten sollen, um die Botschaft des kommenden Lichts in uns aufzunehmen.

In der Stille des Dezembers sind wir dazu eingeladen, uns auf die innere Stimme zu besinnen, die oft vom Trubel des Alltags übertönt wird. „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir“ (Jesaja 60, 1) – dieser biblische Ruf spricht von einer Verheißung, die uns jedes Jahr in der dunklen Jahreszeit gegeben wird. Doch nur wer wirklich zuhört und sich Zeit für Stille und Reflexion nimmt, kann dieses Licht in sich selbst entdecken und es in die Welt tragen.

Die Botschaft des Winters: Stille und Einkehr

Während die Natur ruht, ist auch für uns Menschen die Zeit gekommen, uns von der Unrast der äußeren Welt abzuwenden und in die Stille einzutauchen. In dieser Ruhe können wir Kraft schöpfen und den Funken des Lichts in uns selbst entdecken. Der Winter lädt uns ein, innezuhalten, uns neu zu ordnen und den Sinn des Lebens zu reflektieren. Doch genau in dieser Zeit, in der uns so viel innerer Frieden geschenkt wird, lenkt die äußere Geschäftigkeit der Vorweihnachtszeit uns oft ab. Die Erledigungen, die Geschenke und das gesellschaftliche Treiben ziehen unsere Aufmerksamkeit nach außen, während die Stimme, die uns zur inneren Einkehr ruft, oft ungehört bleibt.

Der Dezember fordert uns heraus, eine Balance zu finden: zwischen der Freude an den festlichen Aktivitäten und der Hingabe an unser inneres Leben. Die alten Traditionen der Wintermonate erinnern uns daran, dass wir nicht nur für die äußeren Dinge leben. Die Stille und Dunkelheit des Winters sind wertvolle Gelegenheiten, um unsere eigene Seele zu nähren und zu wachsen.

Die innere Stimme hören: Ein Ruf zur Erneuerung

In der hektischen Zeit des Jahres ist es wichtig, den Ruf der inneren Stimme wahrzunehmen. Diese Stimme ruft uns dazu auf, in das Licht der Weisheit, des Friedens und der Barmherzigkeit einzutreten. Das Licht, das bald mit der Wintersonnenwende geboren wird, erinnert uns daran, dass auch in uns ein Licht verborgen ist, das leuchten und die Dunkelheit erhellen kann. Doch damit dieses Licht sichtbar wird, ist es notwendig, sich dem Schweigen hinzugeben und die Dunkelheit als eine Zeit der Besinnung und Vorbereitung zu erleben.

Die Worte aus Jesaja 60, 1 erinnern uns daran, dass das Licht bereits in uns angelegt ist – es wartet nur darauf, dass wir es bewusst wahrnehmen und freisetzen. Wenn wir uns vom Lärm und von den äußeren Ablenkungen distanzieren, können wir das göttliche Licht in uns selbst entdecken. Die Dunkelheit des Dezembers wird so zur Quelle der Kraft und Inspiration für das kommende Jahr.

Tägliche Templerarbeit: Die Praxis der Stille

In der täglichen Templerarbeit ist die Stille ein zentraler Bestandteil. Die Shamatha-Vipassana-Meditation oder das Gebet der Sammlung bieten eine Möglichkeit, in den Frieden und die Ruhe des Augenblicks einzutauchen. Diese Praxis lädt uns ein, innezuhalten, bewusst in der Stille zu verweilen und unseren Geist zu klären.

Hier ist die Templerarbeit für den 2. Dezember:

„Verweile für ein paar Minuten in der Shamatha-Vipassana-Meditation oder im Gebet der Sammlung. Mache dir bewusst, wie wichtig es ist, dir in diesem Monat – trotz des starken Sogs, den die festtägliche Geschäftigkeit unablässig auf dich ausübt – genügend Zeit für dein inneres Leben freizuhalten. Verweile für ein paar Minuten im Frieden des Gebets der Sammlung, des Eis aus Licht oder der Shamatha-Vipassana-Meditation.“

Die Shamatha-Vipassana-Meditation hilft dabei, den Geist zur Ruhe zu bringen und unsere Gedanken zu beobachten, ohne uns in ihnen zu verlieren. Das Gebet der Sammlung stärkt unsere Verbindung zu dem Göttlichen und lädt uns ein, bewusst das Licht in uns selbst zu entfachen. Indem wir uns regelmäßig Zeit für diese innere Einkehr nehmen, schenken wir uns selbst Momente des Friedens und der Klarheit.

Der Wert der Stille im Dezember

Die winterliche Stille, die uns umgibt, ist ein Spiegel für die Ruhe, die wir in uns selbst finden können. Die kalten Tage und die Dunkelheit des Dezembers schaffen eine besondere Atmosphäre, die uns dazu einlädt, tiefer in unser eigenes Sein einzutauchen. In dieser Stille können wir spüren, was wirklich wichtig ist, und die äußeren Ablenkungen verblassen. Die Festtagshektik mag uns versuchen, aber die wahre Besinnung finden wir in der stillen Einkehr, wo wir uns wieder mit unserem eigenen Licht verbinden können.

Wenn wir dem Ruf der Stille folgen und die Dunkelheit als eine Zeit der Erneuerung annehmen, dann wird der Dezember zu einer Quelle der Kraft und Inspiration. Er ermöglicht uns, das Jahr mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit abzuschließen und gestärkt in das neue Jahr zu treten.

Abschlussgedanke: Die Dunkelheit umarmen, das Licht erwarten

Am 2. Dezember befinden wir uns in einer Zeit der inneren Vorbereitung, in der uns die Natur selbst zeigt, wie wertvoll Ruhe und Einkehr sind. Die dunklen Tage des Dezembers sind eine Einladung, unser inneres Licht zu nähren und uns auf die Wiedergeburt des Lichts zur Wintersonnenwende vorzubereiten. Die Welt mag hektisch und laut sein, doch in uns gibt es einen Ort der Stille, in dem wir die Stimme des Göttlichen hören können.

Möge dieser Dezember eine Zeit der Erneuerung und der inneren Einkehr sein, in der wir unser eigenes Licht stärken und es mit der Welt teilen. Mögen wir in der Dunkelheit den Frieden finden, der uns zur Geburt des Lichts führt und unsere Herzen erhellt.

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