Die Neue Welt
Templer und das Geheimnis Amerikas
Schon lange ranken sich Legenden um die Verbindung des Templerordens mit fernen Ländern jenseits des Atlantiks. Manche Forscher, darunter Jacques de Mahieu, vertreten die These, dass die Brüder des Tempels bereits im 13. Jahrhundert von der Existenz Amerikas wussten – also lange vor ihrer Verhaftung im Jahre 1307.
Templerschiffe auf dem Atlantik?
De Mahieu berichtet, dass um das Jahr 1270 Templerschiffe Amerika erreicht haben sollen. Ausgangspunkt dieser Theorie sind sprachliche Parallelen: In der Sprache der Inka finden sich auffallend viele Begriffe und Wortkombinationen, die dem Französischen ähnlich sind. Für ihn ist dies kein Zufall, sondern ein Indiz für den Kontakt zwischen beiden Kulturen.
Der sagenhafte Silberschatz
Auch ein weiterer Hinweis wird angeführt: der angebliche Silberschatz der Templer, dessen Ursprung aus Mexiko gedeutet wird. Die Annahme: Die Ritter hätten durch Kontakte nach Übersee Zugang zu Reichtümern erhalten, die später ihr sagenumwobenes Vermögen mitprägten. So wird spekuliert, dass der Reichtum des Ordens teilweise aus jenen Silberquellen stammte, die viele Jahrhunderte später die spanische Krone reich machten.
Fluchtziel Amerika?
Als der Orden 1307 von Philipp dem Schönen zerschlagen wurde, lag es für de Mahieu nahe anzunehmen, dass die Flotte der Templer – die im Hafen von La Rochelle stationiert war – nicht spurlos verschwand, sondern über den Atlantik floh. Was wäre für sie sicherer gewesen, als jenen Kontinent aufzusuchen, den sie vielleicht schon kannten – fern vom Zugriff von Papst und König?
Die bärtigen Götter der Inka
Eine weitere Spur führt zur Mythologie der indigenen Völker. Die Inka überlieferten die Erwartung der Rückkehr bärtiger Götter, die einst vom Meer gekommen seien. Waren dies tatsächlich die Templer, die lange vor Kolumbus das Land betraten? Oder nur eine Legende, die sich aus dem kulturellen Gedächtnis heraus formte?
Fazit
Ob die Templer Amerika vor Kolumbus erreichten, bleibt eine Frage voller Rätsel und Spekulation. Sprachliche Ähnlichkeiten und Legenden der indigenen Völker liefern Anknüpfungspunkte, aber keine unumstößlichen Beweise. Doch gerade im Schweigen der Geschichte liegt der Reiz dieser These: Dass die Brüder des Tempels vielleicht in einer fernen, neuen Welt eine Zuflucht fanden – unerreichbar für ihre Verfolger und verborgen im Nebel der Mythen.
