Ewige Hölle für alle…

WISSENSCHAFT, VERNUNFT UND ERFAHRUNG

1 Wer sagt, die menschlichen Wissenschaften müssten mit solcher Freiheit behandelt werden, dass ihre Behauptungen als wahr festgehalten und von der Kirche nicht verworfen werden könnten, auch wenn sie der geoffenbarten Lehre widersprächen, anathema sit ( = der sei verflucht = der sei ewig verdammt). (N/R, Nr. 56)

2 Wer sagt, es sei möglich, dass man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, anathema sit. (N/R, Nr. 57)

3 Wer sagt, … die Wunder könnten niemals sicher erkannt werden, und niemals könne durch sie der göttliche Ursprung der christlichen Religion rechtmäßig bewiesen werden, anathema sit. (N/R, Nr. 52)

4 Wer meint, man dürfe der Astrologie oder Mathematik Glauben schenken, anathema sit. (D, Nr. 205)

5 Wer sagt, die göttliche Offenbarung könne nicht durch äußere Zeichen glaubhaft gemacht werden, und deshalb müssten die Menschen allein durch die innere Erfahrung eines jeden oder durch persönliche Eingebung zum Glauben bewegt werden, anathema sit. (D, Nr. 3033)

6 Wer sagt, in der göttlichen Offenbarung seien keine wahren Geheimnisse im eigentlichen Sinne enthalten, sondern die gesamten Lehrsätze des Glaubens könnten durch eine recht unterwiesene Vernunft aus natürlichen Prinzipien verstanden und bewiesen werden, anathema sit. (D, Nr. 3041)

DIE LEHRE DER KIRCHE

7 Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, anathema esto. (N/R, Nr. 85) in anderer Übersetzung: Wer die gesamte kirchliche Überlieferung, ob geschrieben oder ungeschrieben, verwirft, anathema esto. (D, Nr. 609)

8 Wer da selig werden will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten; wer diesen nicht in seinem ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verloren gehen. (N/R, Nr. 915) in anderer Übersetzung: Wer auch immer gerettet sein will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten. Wer diesen nicht unversehrt und unverletzt bewahrt, der wird zweifellos auf ewig zugrunde gehen. (D, Nr. 75)
Anmerkung: Papst Jorge Bergoglio bekräftigte in seiner Enzyklika Lumen Fidei 2013, dass alle (!) Lehrsätze bzw. „Glaubensartikel“ geglaubt werden müssen, auch diejenigen, „die weniger wichtig erscheinen“.

ABWEICHUNGEN VON DER LEHRE DER KIRCHE

9 Ich belege jede Häresie und vor allem diejenige mit dem Anathema, die den Zustand der gegenwärtigen Kirche in Unordnung bringt, die lehrt und behauptet, man solle sich über ein Anathema hinweg setzen und die Bindungen von Seiten der Kirche missachten. Ich verspreche aber… der Kirche Gehorsam, indem ich bejahe, was die heilige und allgemeine Kirche bejaht, und verurteile, was sie verurteilt. (Von Papst Paschalis II. im Jahr 1102 erzwungene Unterwerfungserklärung für alle „Metropoliten der Westkirche“; D, Nr. 704)

10 Vor allem entscheiden wir also, dass die Katharer… und diejenigen, die sich … Arme von Lyon (= Waldenser) nennen, … dem immerwährenden Anathema unterliegen … [Auch] binden wir alle mit dem gleichen Band des immerwährenden Anathema, die entweder verbotenermaßen oder nicht gesandt, ohne vom Apostolischen Stuhl oder Ortsbischof eine Ermächtigung erhalten zu haben, öffentlich oder privat zu predigen wagen und alle, die sich nicht fürchten, über das Sakrament des Leibes und Blutes unseres Herrn Jesus Christus oder über die Taufe oder über die Beichte der Sünden, die Ehe oder die übrigen kirchlichen Sakramente anders zu denken oder zu lehren als es die hochheilige Römische Kirche oder die einzelnen Bischöfe in ihren Diözesen … mit dem Rat der benachbarten Bischöfe für häretisch beurteilt haben. (D, Nr. 760 und Nr. 761)

11 Nachdem sich nämlich die Kirche der Griechen mitsamt einigen ihrer Verbündeten und Anhänger dem Gehorsam gegenüber dem Apostolischen Stuhl entzogen hatte, … gebieten Wir deshalb auf Anraten des heiligen Konzils streng, dass sie solches künftighin nicht mehr wagen und sich als Söhne des Gehorsams der hochheiligen Römischen Kirche, ihrer Mutter, anpassen sollen … Wer aber Derartiges wagt, soll mit dem Schwert der Exkommunikation getroffen und von jedem kirchlichen Amt und jeder kirchlichen Pfründe abgesetzt werden. (D, Nr. 810)

BIBEL

12 Wer nicht alle Bücher der Heiligen Schrift mit allen ihren Teilen, wie sie die Kirchenversammlung von Trient [1545] anführte, als heilige kanonische Schriften anerkennt oder wer leugnet, dass sie von Gott eingegeben sind, anathema sit. (N/R, Nr. 98)

13 Wer aber diese Bücher nicht vollständig mit allen ihren Teilen, wie sie in der katholischen Kirche gelesen zu werden pflegen und der alten lateinischen Vulgata-Ausgabe enthalten sind, als heilig und kanonisch anerkennt und die vorher erwähnten Überlieferungen wissentlich und absichtlich verachtet, anathema sit. (D, Nr. 1504)

14 [Verfluchung jener] geheimen [Bibel-]Gesellschaften, die zum Untergang und zur Verwüstung sowohl des kirchlichen als auch des staatlichen Gemeinwesens aus der Finsternis aufgetaucht sind und von den Uns voran gegangenen Römischen Bischöfen … mit einem wiederholten Anathema verurteilt wurden … Dies [also die „Verwüstung des Gemeinwesens“] wollen die äußerst verschlagenen Bibelgesellschaften, … die entgegen den Richtlinien der heiligsten Kirche in alle möglichen Volkssprachen übersetzten, . . . so dass alle … die Worte des Herrn nach ihrem privaten Urteil auslegen, ihren Sinn verkehren und so in die größten Irrtümer fallen. Diese Gesellschaften hat Gregor XVI. verworfen, und auch Wir wollen, dass sie verurteilt seien. (Der von Papst Johannes Paul II. „selig“ gesprochene Papst Pius IX. im Jahr 1846, D, Nr. 2783 und Nr. 2784)

WEITERE BÜCHER UND SCHRIFTEN

15 Wer sagt oder glaubt, außer den Schriften, die die katholische Kirche aufnimmt, seien auch noch andere für gültig zu erachten oder zu verehren, anathema sit. (D, Nr. 202)

16 Ebenso nehmen wir manche Werke des Origenes, die der seligste Hieronymus nicht verwirft, als lesbar auf. Alles übrige aber, sagen wir, ist mitsamt seinem Verfasser zu verwerfen … Das übrige, was von Häretikern oder Schismatikern verfasst oder verkündet wurde, nimmt die katholische und apostolische Römische Kirche keineswegs an … Dies und dem Ähnliches … ist, so erklären wir, nicht nur verworfen, sondern von der ganzen Römischen katholischen und apostolischen Kirche verbannt und mitsamt seinen Urhebern und den Anhängern der Urheber unter dem unlösbaren Band des Anathema auf ewig verurteilt. (D, Nr. 353 und 354)

17 Wer (aber) Bücher von Häretikern oder Schriften eines beliebigen Autors, die wegen Häresie oder des Verdachts einer falschen Lehre verurteilt und verboten sind, liest oder besitzt, soll sogleich dem Urteilsspruch der Exkommunikation verfallen. (D, Nr. 1861)

„GOTT“, „CHRISTUS“, „HEILIGER GEIST“

18 Wer sagt oder glaubt, der Gott des alten Gesetzes sei ein anderer Gott als der Gott der Evangelien, anathema sit. (D, Nr. 198)

19 Wer nicht bekennt die wesensgleiche Dreifaltigkeit, eine Gottheit, die in drei Hypostasen oder Personen angebetet wird, anathema esto. (N/R, Nr. 180)

20 Wer zu behaupten wagt, Christus sei ein Mensch, der Gott in sich trägt, und nicht vielmehr wahrhaftig Gott als einziger und natürlicher Sohn, da ja das Wort Fleisch geworden ist, … anathema esto. (D, Nr. 256)

21 Wer sagt oder daran festhält, die Seele des Herrn habe präexistiert und sei mit Gott, dem Wort, vor der Fleischwerdung und Geburt aus der Jungfrau geeint worden, anathema esto. (D, Nr. 404)

22 Wer sagt oder daran festhält, dass der Herr Christus, wie für die Menschen, so in der kommenden Weltzeit auch für die Dämonen gekreuzigt werden wird, anathema esto. (D, Nr. 409)

23 Da dies [die Lehre von den angeblich zwei Willen von Christus, einem menschlichen und einem göttlichen, die „ungetrennt, unveränderlich, unteilbar und unvermischt in ihm sind“] also von uns in jeglicher Hinsicht… festgesetzt wurde, beschließen wir, dass keiner einen anderen Glauben vortragen, niederschreiben, verfassen oder anders denken und lehren darf; die es aber wagen, einen anderen Glauben zu verfassen, hervorzuholen, zu lehren oder… einen neuen Ausdruck oder neuerfundenen Begriff einzuführen, um das, was jetzt von uns festgesetzt wurde, umzustoßen: … wenn es sich … um Mönche oder Laien handeln sollte, so werden sie mit dem Anathema belegt. (D, Nr. 559)

24 Wer sagt, der Beistand Geist sei entweder der Vater oder der Sohn, anathema sit. (D, Nr. 194)

MARIA

25 Wer nicht mit den heiligen Vätern im eigentlichen und wahren Sinne die heilige und immer jungfräuliche und unbefleckte Maria als Gottesgebärerin bekennt, da sie … ohne Samen, vom Heiligen Geiste empfangen und unversehrt geboren hat, indem unverletzt blieb ihrer Jungfrauschaft auch nach der Geburt: der sei verworfen. (N/R, Nr. 195)

26 Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis … von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb, ist… von allen Gläubigen fest und standhaft zu glauben. Wenn sich deshalb jemand, was Gott verhüte, anmaßt, anders zu denken, als es von Uns bestimmt wurde, so soll er klar wissen, dass er durch eigenen Urteilsspruch verurteilt ist. (N/R, Nr. 479)

MENSCH

27 Wer behauptet: Adams Sündenfall hat nur ihm, nicht aber seiner Nachkommenschaft Schaden zugefügt… oder: befleckt durch die Sünde des Ungehorsams, hat er nur den Tod und die körperlichen Strafen auf das ganze Menschengeschlecht übertragen, nicht aber auch die Sünde, die der Tod der Seele ist: anathema sit… (N/R, Nr. 354)

28 Wer sagt oder glaubt, die menschliche Seele sei Teil Gottes oder Substanz Gottes, anathema sit. (D, Nr. 201)

29 Da die Seele im übrigen viel wertvoller als der Leib ist, verbieten wir unter Androhung des Anathema, dass ein Arzt einem Kranken etwas für das leibliche Wohl rät, was in eine Gefahr für die Seele umschlägt. (D, Nr. 815)

PAPST

30 Wer daher sagt, der heilige Apostel Petrus sei nicht von Christus, dem Herrn, zum Fürsten aller Apostel und zum sichtbaren Haupt der ganzen streitenden Kirche aufgestellt worden oder er habe nur einen Vorrang der Ehre und nicht einen Vorrang der wahren und eigentlichen Rechtsbefugnis von unserem Herrn Jesus Christus direkt und unmittelbar erhalten, anathema sit. (N/R, Nr. 440)

31 Wer also sagt, es sei nicht aus der Einsetzung Christi, des Herrn, selbst bzw. göttlichem Recht, dass der selige Petrus im Primat über die gesamte Kirche fortdauernd Nachfolger hat: oder der Römische Bischof sei nicht der Nachfolger des seligen Petrus in ebendiesem Primat, anathema sit. (D, Nr. 3058)

32 Wer deshalb sagt, der Römische Bischof besitze lediglich das Amt der Aufsicht bzw. Leitung, nicht aber die volle und höchste Jurisdiktionsvollmacht über die gesamte Kirche … oder er habe nur einen größeren Anteil, nicht aber die ganze Fülle dieser höchsten Vollmacht… anathema sit. (D, Nr. 3064)

33 Wenn der römische Bischof in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt, wenn er… in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er… Unfehlbarkeit… Wenn sich jemand – was Gott verhüte – herausnehmen sollte, dieser unserer endgültigen Entscheidung zu widersprechen, anathema sit. (N/R, Nr. 454)

NATUR UND WELT

34 Wer sagt oder daran festhält, der Himmel, die Sonne, der Mond, die Sterne und die Gewässer, die oberhalb der Himmel sind, seien irgendwelche beseelten oder vernunftbegabten Kräfte, anathema esto. (D, Nr. 408; „vernunftbegabt“ heißt wörtlich hier „logikas“, kann also auch mit „logisch“ übersetzt werden)

35 Wer sagt, die endlichen Dinge … seien aus der göttlichen Substanz ausgeflossen, … anathema sit. (D, Nr. 3024)

36 Wer nicht bekennt, dass die Welt und alle Dinge, die in ihr enthalten sind, – sowohl die geistigen als auch die materiellen -, ihrem ganzen Wesen nach von Gott aus nichts hervorgebracht wurden … anathema sit. (D, Nr. 3025)

TIERE

37 Wer sagt oder glaubt, man müsse sich vom Fleisch der Vögel oder des Viehs, das zur Speise gegeben ist, nicht nur um der Züchtigung des Leibes willen enthalten, sondern es verabscheuen, anathema sit. (D, Nr. 207)

38 Wer die Fleischspeisen, die Gott zum Gebrauch der Menschen verliehen hat, für unrein hält und … sich ihrer so enthält, dass er nicht einmal von Gemüse, das mit Fleisch gekocht wurde, kostet, … der sei mit dem Anathema belegt. (D, Nr. 464)

KIRCHE

39 Im Glauben müssen wir festhalten, dass außerhalb der apostolischen, römischen Kirche niemand gerettet werden kann; sie ist die einzige Arche des Heils und jeder, der nicht in sie eintritt, muss in der Flut untergehen … (N/R, Nr. 367)

40 Außerhalb der Kirche kann niemand gerettet werden. Freilich sind nicht alle, die in unüberwindlicher Unwissenheit über Christus und seine Kirche leben, schon aufgrund dieser Unwissenheit ewig zu verdammen … Diese Gnade erhält aber keiner, der von der Einheit des Glaubens oder von der Gemeinschaft der Kirche aus eigener Schuld getrennt ist und so aus diesem Leben scheidet. Wer nicht in dieser Arche ist, wird in der Sintflut umkommen. So verwerfen und verabscheuen Wir die gottlose Lehre von der Gleichwertigkeit aller Religionen [Die „einzig wahre Religion“ ist] … die Kirche … die alle Religionen und Sekten, die von ihrer Gemeinschaft losgetrennt sind, verwirft und verurteilt. (N/R, Nr. 369)

41 Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollen. (N/R, Nr. 373)

42 Es gibt nur eine allgemeine Kirche der Gläubigen. Außer ihr wird keiner gerettet. (N/R, Nr. 375)

43 [Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. ‚Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt.‘ (Fulgentius) (N/R, Nr. 381)

SAKRAMENTE

44 Wer sagt, die Sakramente des Neuen Bundes seien nicht alle von Christus Jesus, unserem Herrn, eingesetzt, oder es seien mehr oder weniger als sieben, nämlich: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Letzte Ölung, Weihe und Ehe, oder eines von diesen sieben sei nicht eigentlich und wirklich Sakrament, anathema sit. (N/R, Nr. 506)

45 Wer sagt, … die Menschen könnten ohne sie [die Sakramente] oder ohne das Verlangen nach ihnen durch den Glauben allein von Gott die Gnade der Rechtfertigung erlangen, anathema sit. (N/R, Nr. 509)

46 Wer sagt, in den drei Sakramenten, nämlich der Taufe, Firmung und Weihe, werde der Seele keine Prägung eingeprägt, das heißt ein geistliches und unauslöschliches Zeichen, weshalb sie nicht wiederholt werden können, anathema sit. (D, Nr. 1609)

47 Wer sagt, wenn jemand im reiferen Alterfragen, ob sie das bestätigen wollten, was die Paten in ihrem Namen bei der Taufe versprochen haben, und wenn sie antworten, sie wollten es nicht, dann müsse man sie ihrem eigenen Gutdünken überlassen und man dürfe sie einstweilen mit keiner anderen Strafe zum christlichen Leben zwingen, als dass man sie von dem Empfang der Eucharistie und der anderen Sakramente fernhalte, bis sie sich eines Besseren besännen, anathema sit. (N/R, Nr. 545)

EUCHARISTIE

56 Wer leugnet, dass im Sakrament der heiligsten Eucharistie wahrhaft, wirklich und wesentlich der Leib und das Blut zugleich mit der Seele und mit der Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und folglich der ganze Christus enthalten ist, und behauptet, er sei in ihm nur wie im Zeichen, im Bild oder in der Wirksamkeit, anathema sit. (N/R, Nr. 577)

57 Wer sagt, im hochheiligen Sakrament der Eucharistie bleibe die Substanz von Brot und Wein zugleich mit dem Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus bestehen, und wer jene wunderbare und einzigartige Wandlung der ganzen Brotsubstanz in den Leib und der ganzen Weinsubstanz in das Blut leugnet… anathema sit. (N/R, Nr. 578)

58 Wer sagt, im wunderbaren Sakrament der Eucharistie sei nach vollzogener Weihe nicht der Leib und das Blut unseres Herrn Jesus Christus, sondern nur beim Gebrauch, wenn es genossen wird, nicht aber vorher und nachher, und in den geweihten Hostien oder Brotteilchen, die nach der Kommunion aufbewahrt werden oder übrig bleiben, bleibe aber nicht der wahre Leib des Herrn zurück, anathema sit. (N/R, Nr. 580)

59 Wer sagt, es sei dem zelebrierenden Priester nicht erlaubt, sich selbst die Kommunion zu reichen, anathema sit. (D, Nr. 1660)

60 Wer sagt, … man solle ihn [die angeblich in den Körper von Christus verwandelte Oblate] nicht nach der lobenswerten und allgemein verbreiteten Sitte und Gewohnheit der heiligen Kirche bei Prozessionen feierlich umhertragen oder nicht öffentlich dem Volk zur Anbetung zeigen, anathema sit. (N/R, Nr. 582)

61 Wer leugnet, jeder Christ beiderlei Geschlechts, der die Jahre der Unterscheidung erreichte, müsse jedes Jahr wenigstens an Ostern zur Kommunion gehen nach der Vorschrift der heiligen Mutter, der Kirche, anathema sit. (N/R, Nr. 585)

BEICHTE

62 Wer sagt, die sakramentale Lossprechung des Priesters sei kein richterlicher Akt, sondern eine reine Dienstleistung der Verkündigung und Erklärung, dem Bekennenden seien die Sünden erlassen, falls er glaubt, dass er freigesprochen sei, … anathema sit. (N/R, Nr. 668)

63 Wer sagt, die Schlüsselgewalt sei der Kirche nur zum Lösen, nicht aber auch zum Binden übergeben, und also handelten die Priester gegen den Zweck der Schlüsselgewalt und gegen die Einsetzung Christi, wenn sie den Beichtenden Strafen auferlegen … anathema sit. (N/R, Nr. 674)

64 Wer sagt, die Priester, die im Stand der Todsünde sind, hätten nicht die Vollmacht, zu binden und zu lösen, … anathema sit. (N/R, Nr. 669)

FIRMUNG

65 Wer sagt, die Firmung der Getauften sei eine müßige Zeremonie … oder sie sei einst nichts anderes gewesen als eine Art Katechese, in der die Heranwachsenden vor der Kirche Rechenschaft über ihren Glauben ablegten, anathema sit. (D, Nr. 1628)

66 Wer sagt, der ordentliche Spender der heiligen Firmung sei nicht allein der Bischof, sondern jeder beliebige einfache Priester, anathema sit. (D, Nr. 1630)

BISCHÖFE, PRIESTER UND PRIESTERWEIHE

67 Wer sagt, es gebe im Neuen Testament kein sichtbares und äußeres Priestertum … anathema sit. (D, Nr. 1771)

68 Wer sagt, der Weihestand bzw. die heilige Ordination … sei eine menschliche Erfindung, … anathema sit. (D, Nr. 1773)

69 Wer sagt, mit den Worten „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, habe Christus die Apostel nicht als Priester eingesetzt, oder er habe nicht angeordnet, dass sie selbst und die anderen seinen Leib und sein Blut opferten, anathema sit. (D, Nr. 1752)

70 Wer sagt, in der katholischen Kirche gebe es keine durch göttliche Anordnung eingesetzte Hierarchie, die aus Bischöfen, Priestern und Dienern besteht, anathema sit. (D, Nr. 1775)

71 Wer sagt, durch die heilige Weihe werde nicht der Heilige Geist verliehen, und daher sagten die Bischöfe vergebens „Empfanget den Heiligen Geist“ … oder derjenige, der einmal Priester war, könne wieder Laie werden, anathema sit. (D, Nr. 1774)

72 Wer sagt, die Bischöfe stünden nicht höher als die Priester, … anathema sit. (D, Nr. 1778)

EHE UND ZÖLIBAT

73 Wer sagt, die Kirche irre, wenn sie gelehrt hat und lehrt … auch der unschuldige Teil, der keinen Anlass zum Ehebruch gegeben hat, könne zu Lebzeiten des anderen Ehegatten keine andere Ehe eingehen, … anathema sit. (N/R, Nr. 740)

74 Wer sagt, Kleriker, die die heiligen Weihen empfangen haben, oder Ordensleute mit feierlichem Gelübde der Keuschheit könnten eine Ehe eingehen, und der Ehebund sei trotz des entgegenstehenden kirchlichen Gesetzes und des Gelübdes gültig, … anathema sit. (N/R, Nr. 743)

75 Wer sagt, Eheangelegenheiten gehörten nicht vor den kirchlichen Richter, anathema sit. (N/R, Nr. 746)

76 Wer sagt, die Kirche habe keine trennenden Ehehindernisse festlegen können oder habe sich bei ihrer Festlegung geirrt, anathema sit. (D, Nr. 1804)

77 Wer sagt, der Ehestand sei dem Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibats vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben als sich in der Ehe zu verbinden, anathema sit. (D, Nr. 1810)

LETZTE ÖLUNG

78 Wer sagt, die Letzte Ölung sei nicht wahrhaft und eigentlich als Sakrament von Christus, unserem Herrn, eingesetzt und vom seligen Apostel Jakobus verkündet worden, sondern sei nur ein von den Vätern überkommener Ritus oder eine menschliche Erfindung, anathema sit. (D, Nr. 1716)

79 Wer sagt, die heilige Salbung der Kranken verleihe keine Gnade, vergebe keine Sünden und richte den Kranken nicht auf, … anathema sit. (D, Nr. 1717)

80 Wer sagt, die Presbyter der Kirche … seien nicht die vom Bischof geweihten Priester, sondern die dem Lebensalter nach Ältesten in jeder Gemeinde, und deshalb sei der eigentliche Spender der Letzten Ölung nicht allein der Priester, anathema sit. (D, Nr. 1719)

JENSEITS

81 Wer sagt, dass Adam … den Leib verlassen hätte nicht aufgrund der Sünde, sondern aus Naturnotwendigkeit, anathema sit. (D, Nr. 222)

82 Wer sagt oder daran festhält, die Menschenseelen hätten ein Vorleben gehabt, hätten sich dem Bösen zugewandt, seien deswegen in der Liebe Gottes erkaltet, … seien zur Strafe dafür in die Körper gebannt worden, anathema esto. (N/R, Nr. 325)

83 Wir belegen auch alle mit dem Anathema, die keine Auferstehung des Fleisches bekennen. (D, Nr. 47)

HÖLLENLEHRE

84 Die Strafe für die Erbsünde ist der Ausschluss von der Anschauung Gottes, die Strafe für die persönliche Sünde aber ist die Pein der ewigen Hölle. (N/R, Nr. 895)

85 Wer aber ohne Buße in der Todsünde stirbt, wird ohne Zweifel von der Glut der ewigen Hölle auf immer gepeinigt. (N/R, Nr. 898)

86 Ferner bestimmen Wir: … steigen die Seelen derer, die in einer tatsächlichen schweren Sünde verschieden, sofort in die Hölle hinab, wo sie von höllischen Qualen gepeinigt werden … (N/R, Nr. 905)

87 Wer behauptet, die Furcht vor der Hölle … sei Sünde oder mache den Sünder noch schlechter, anathema sit. (N/R, Nr. 826)

88 Wer sagt oder daran festhält, die Strafe der Dämonen und gottlosen Menschen sei zeitlich und sie werden nach einer bestimmten Zeit ein Ende haben bzw. es werde eine Wiederherstellung (Apokatastasis) von Dämonen oder gottlosen Menschen geben, anathema esto. (D, Nr. 411)

ABLASS

89 Da von Christus der Kirche die Vollmacht gegeben wurde, Ablässe mitzuteilen, … verurteilt [die Kirche] diejenigen mit Ausschluss, die sie für unnütz erklären oder der Kirche das Recht absprechen, sie zu verleihen. (N/R, Nr. 688)

MESSE

90 Wer sagt, das Messopfer sei nur Lob- und Danksagung oder das bloße Gedächtnis des Kreuzesopfers, nicht aber ein Sühneopfer; oder es bringe nur dem Nutzen, der kommuniziere; und man dürfe es nicht für Lebende und Verstorbene, für Sünden, Strafen, zur Genugtuung und für andere Nöte aufopfern, anathema sit. (N/R, Nr. 608)

91 Wer sagt, die gottesdienstlichen Handlungen, Gewänder und äußeren Zeichen, deren sich die katholische Kirche bedient, seien eher ein Weg zur Gottlosigkeit als ein Mittel zur Frömmigkeit, anathema sit. (N/R, Nr. 612)

92 Wer sagt, in der Messe werde Gott kein wahres und eigentliches Opfer dargebracht … anathema sit. (D, Nr. 1751)

RELIQUIEN

93 Zu verurteilen ist es deshalb, wenn Leute behaupten, man schulde den Reliquien der Heiligen keine Verehrung, keinen Ehrenerweis, oder es sei unnütz … Sie hat die Kirche schon verurteilt und verurteilt sie jetzt aufs Neue. (N/R, Nr. 475)

HEILIGENVEREHRUNG

94 Wer sagt, es sei eine Verfälschung, dass Messen zu Ehren von Heiligen und um ihre Fürsprache bei Gott zu erlangen, gefeiert werden, wie es die Kirche behauptet, anathema sit. (D, Nr. 1755)

95 Wir verehren auch die Bilder der hochgelobten Apostel, Propheten, Märtyrer und heiligen Männer, zugleich auch aller Heiligen. Und wer sich nicht so verhält, soll vom Vater und Sohn und Heiligen Geist mit dem Anathema belegt werden. (D, Nr. 656)

WIDERSTAND GEGEN AUFKLÄRUNG

Seine Heiligkeit hat … bestätigt und geboten, dass die … angeführten Sätze samt und sonders von allen für verworfen und geächtet gehalten werden. (Papst Pius X. im Jahr 1907; D, Nr. 3466)
[Verworfen und geächtet werden unter anderem folgende Sätze:]

96 – Die Offenbarung, die den Gegenstand des katholischen Glaubens bildet, war mit den Aposteln nicht abgeschlossen. (D, Nr. 3421)

97 – Lehrsätze, die die Kirche als geoffenbart anführt, sind keine vom Himmel gefallene Wahrheiten, sondern sind eine Auslegung religiöser Tatbestände, die sich der menschliche Geist in mühevollem Unterfangen zusammengestellt hat. (D, Nr. 3422)

98 – Die Lehre vom Sühnetod Christi ist keine Lehre der Evangelien, sondern nur paulinisch. (D, Nr. 3438)

99 – Simon Petrus hatte niemals auch nur eine Ahnung, dass ihm von Christus der Primat in der Kirche übertragen wurde. (D, Nr. 3455)

100 – Es war der Absicht Christi fremd, die Kirche als eine Gemeinschaft zu gründen, die auf Erden eine lange Reihe von Jahrhunderten dauern werde. (D, Nr. 3452)