Gerhard von Ridefort
Gerhard von Ridefort war sicher einer der umstrittensten
Großmeister des Ordens. Er stammte
aus Flandern und kam bereits unter der Herrschaft
Amalrichs ins Heilige Land. Vom Charakter
her war er eher ein Draufgänger und Abenteurer.
Zunächst trat er in den Dienst von Raimund
von Tripolis, der ihm neben dem Soldlehen eine
reiche Heirat versprach, dieses Versprechen jedoch
nicht einhielt. Ridefort verließ daraufhin Tripolis
und war ab diesem Zeitpunkt der Todfeind
des Grafen. Einige Zeit später tauchte er im Königreich
Jerusalem auf, wo er Marschall des Königs
wurde. Nach einer bei den Templern auskurierten
Krankheit legte er die Gelübde ab und wurde sehr
bald Seneschall des Ordens, wahrscheinlich schon
1183. Nach dem Tod des Arnaldus von Torroja
1185 wurde er schließlich Großmeister. Rideforts
Intrigen trugen dazu bei, dass die von Balduin
vorgesehene Erbfolge nicht eingehalten wurde,
und Guido von Lusignan König von Jerusalem
wurde. Katastrophal für die Kreuzfahrerstaaten
wirkten sich Rideforts falsche Entscheidungen im
Kampf gegen Saladin aus, die 1187 zur Niederlage
bei Hattin führten, womit für Saladin der Weg
nach Jerusalem frei war. 1190 fiel Ridefort bei der
Belagerung von Akkon.