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Peter und Paul

Das Fest „Peter und Paul“ wird in der katholischen Kirche am 29. Juni gefeiert und gehört zu den ältesten und höchsten Festen des Kirchenjahres. Es ehrt die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus, die beide in Rom das Martyrium erlitten haben sollen – Petrus durch Kreuzigung (angeblich mit dem Kopf nach unten) und Paulus durch Enthauptung (als römischer Bürger).

Ursprung des Festes

Das Fest wird seit dem 4. Jahrhundert in Rom gefeiert. Bereits unter Kaiser Konstantin († 337) wurden an den mutmaßlichen Gräbern der beiden Apostel Gedenkstätten errichtet, die zu bedeutenden Wallfahrtsorten wurden: der Petersdom über dem Grab des Petrus am Vatikanhügel und die Kirche Sankt Paul vor den Mauern.

Im Laufe der Zeit wurde der 29. Juni im gesamten Westen zum Hochfest. In der orthodoxen Kirche wird dieses Fest ebenfalls gefeiert, dort jedoch mit einer vorangehenden Fastenzeit, dem sog. „Apostelfasten“.

Sicht der Templer auf „Peter und Paul“

Der Alte Templerorden (12.–14. Jahrhundert) war eng mit der römischen Kirche verbunden, also offiziell dem Papst unterstellt. Daher übernahmen die Templer die Feste und die Liturgie der katholischen Kirche – einschließlich des Hochfestes Peter und Paul. Für sie hatten die beiden Apostel besondere Bedeutung:

  • Petrus galt als Gründer der Kirche und erster Papst, also Symbol für die Autorität und Hierarchie der Kirche.

  • Paulus hingegen war der unermüdliche Missionar und Theologe – er verkörperte geistigen Kampf und Verbreitung des Glaubens, also Tugenden, die auch der Templerideologie entsprachen.

In der Templertradition wurden beide Apostel als geistige Vorbilder gesehen:

  • Petrus für Standhaftigkeit im Glauben und Verantwortung gegenüber der Kirche.

  • Paulus für den inneren Wandel, Disziplin und die Bereitschaft, alles für Christus zu opfern – also sehr nah an der Selbstauffassung eines Templers als spiritueller Ritter.

Eine zeitlose Inspiration für den modernen Templer

Für den heutigen Templer sind Petrus und Paulus nicht nur historische Figuren, sondern geistige Archetypen, die zwei zentrale Kräfte des inneren Weges verkörpern:

  • Petrus steht für das Fundament, für die Verankerung im Glauben, für Beständigkeit, Treue und das Bewahren des Überlieferten. Er erinnert uns daran, dass jede spirituelle Entwicklung ein solides Fundament braucht – eine Verbindung zur Quelle, zur geistigen Heimat, zum „Fels“, auf dem unser Tempel ruht.

  • Paulus hingegen symbolisiert Wandel, Bewegung und die Bereitschaft, durch innere Umkehr (Metanoia) ein neues Leben zu beginnen. Er steht für den Ritter, der seine innere Mission erkannt hat, durch Prüfungen geht und das Wort des Geistes in die Welt trägt.

Beide Apostel zusammen weisen dem Templer von heute einen doppelten Weg:
Verwurzelung in der geistigen Ordnung – und mutige Bewegung in der Welt.

Am 29. Juni erinnern wir uns daran, dass auch wir gerufen sind, in einer Welt der Unruhe und Oberflächlichkeit ein Zeichen der Tiefe, Klarheit und Wahrheit zu setzen. Der heutige Templer ehrt „Peter und Paul“ nicht nur im Kalender, sondern in seinem Denken, Handeln und Streben nach innerer Meisterschaft.

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