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Im heute tun, an morgen denken – der Graslandhof-Bauer Georg Fleckl

Nachhaltigkeit – ein Begriff, der in den letzten Jahren allgegenwärtig geworden ist und dennoch oft an Bedeutung verliert, wenn es um konkrete Umsetzung geht. Für Georg Fleckl, Bauer des Graslandhofs, ist Nachhaltigkeit jedoch kein leeres Schlagwort, sondern gelebte Praxis. „Nachhaltigkeit – so ausgelutscht der Begriff auch ist – ist etwas unglaublich Wichtiges. Meine eigene Definition von Nachhaltigkeit ist seit dem Studium ganz einfach: „Im heute tun, an morgen denken.“ Wenn wir heute darauf achten, mit unserer Natur sorgsam umzugehen, dann geht es unseren Kindern und Kindeskindern irgendwann gut. Wenn nicht, dann haben sie später ein dickes Paket zu tragen,“ sagt er.

Der Graslandhof und seine Vision

Der Graslandhof liegt auf knapp 1000 Metern Seehöhe im Ortsteil Rain von Neumarkt, eingebettet im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. Hier hat sich Georg Fleckl, der ursprünglich aus ganz anderen beruflichen Branchen kommt, einen Lebenstraum erfüllt. Seit 2019 führt er gemeinsam mit seiner Partnerin Nicole Forstner den regenerativ bewirtschafteten Bauernhof. Von Beginn an war klar, dass dieser Hof anders geführt werden sollte als konventionelle Betriebe. Georg hinterfragt traditionelle landwirtschaftliche Praktiken und setzt auf innovative, nachhaltige Methoden.

Ein Quereinsteiger mit Herzblut

Georg Fleckl stammt aus der Oststeiermark und hatte schon seit seiner Kindheit den Wunsch, Bauer zu werden. Zunächst führte er jedoch das Bäckerhandwerk seiner mütterlichen Familie weiter, arbeitete später in verschiedenen Handwerken und war in Wien in der Betreuung von Obdachlosen und Drogensüchtigen tätig. Eine Berufseignungsprüfung und das anschließende Studium „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ eröffneten ihm schließlich den Weg in die Landwirtschaft. Diese vielfältigen Erfahrungen prägen heute seine Arbeit auf dem Graslandhof.

Artgerechte Tierhaltung und Synergie mit der Natur

Das Herzstück des Graslandhofs ist die artgerechte Haltung der Tiere. Rinder, Schweine und diverses Geflügel leben hier unter Bedingungen, die ihren natürlichen Bedürfnissen möglichst nahekommen. Georg Fleckl und Nicole Forstner setzen auf einen respektvollen Umgang mit der Natur und streben eine Synergie mit der wilden Tier- und Pflanzenwelt an, die den Hof umgibt.

Mob Grazing: Nachhaltiges Weidemanagement

Eine der zentralen Praktiken auf dem Graslandhof ist das sogenannte Mob Grazing. Diese Methode ahmt das Weideverhalten von Wildtierherden nach. Die Rinder weiden nur für kurze Zeit in einem abgegrenzten Gebiet und werden dann weitergetrieben. Diese Technik verhindert eine Überweidung der Flächen und ermöglicht es den Wiesen, sich zu erholen. Die niedergetrampelten Pflanzenreste, vermischt mit Dung, schützen den Boden vor Erosion und Austrocknung und fördern die Bodenfruchtbarkeit.

No Dig Gardening: Schonender Gemüseanbau

Im Gemüsegarten des Graslandhofs praktiziert Georg Fleckl das „No Dig Gardening“. Diese Anbaumethode vermeidet weitgehend Bodenstörungen. Statt den Boden umzugraben, werden Hügelbeete angelegt, die den natürlichen Kreislauf der Mikroorganismen im Boden bewahren. Diese Mikroorganismen sind essenziell für die Bodenfruchtbarkeit und tragen zur Gesundheit der Pflanzen bei. Durch diese Technik wird nicht nur der Boden geschützt, sondern auch die Artenvielfalt gefördert.

Ein Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit

Georg Fleckl und Nicole Forstner leben und arbeiten nach dem Prinzip: „Im heute tun, an morgen denken.“ Ihr Graslandhof ist ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Landwirtschaft in der Praxis aussehen kann. Sie zeigen, dass es möglich ist, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften und gleichzeitig gesunde Lebensmittel zu produzieren. Ihre Arbeitsweise stellt konventionelle Praktiken infrage und bietet innovative Lösungen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind.

Die Geschichte des Graslandhofs und seiner Betreiber ist inspirierend und zeigt, dass es möglich ist, Träume zu verwirklichen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten. Georg Fleckl und Nicole Forstner beweisen, dass nachhaltige Landwirtschaft nicht nur ein Ideal ist, sondern eine realistische und notwendige Option für die Zukunft.

Webseite: https://www.graslandhof.at/ueber-uns/

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