⚔️ Gedanken am 15. April
Das Höhere Selbst – In der Welt sein, ohne von ihr gefesselt zu werden
In jedem von uns lebt ein Wesen, das still, klar und weit ist. Ein Teil, der nicht urteilt, nicht festhält, nicht ablehnt. Dieses Wesen ist das, was viele spirituelle Traditionen als das Höhere Selbst, die Buddhanatur oder das Christusselbst bezeichnen. Es ist der innere Gottessame – jener stille Kern, der niemals geschlafen, niemals vergessen, niemals getrennt war.
Während das Ich sich mit Vorlieben, Ängsten, Wünschen und Bewertungen durch das Leben kämpft, ruht das Höhere Selbst jenseits dieser Bewegungen – gegenwärtig und unberührt, wie der Himmel über den Wolken.
Jenseits von Anhaftung und Abneigung
Das Höhere Selbst ist lediglich.
Es liebt nicht im Sinne von Verhaftung, es lehnt nicht ab im Sinne von Trennung.
Es nimmt wahr, fühlt mit, bleibt offen – aber verliert sich nicht.
Weil es frei ist von Anhaftung, kennt es kein festhalten.
Weil es frei ist von Abneigung, kennt es kein zurückweisen.
Und genau darin liegt seine Kraft: In der vollkommenen Wertfreiheit, der Klarheit des Herzens, der Unschuld des Geistes.
Die Templerarbeit: Erwachen im Frühlingsmorgen
„Gedankt sei Dir, Großer Geist, für die Frische dieses Frühlingsmorgens.“
Der heutige Tag lädt uns ein, mit den Augen des Höheren Selbst zu sehen – still, aufmerksam, frei von Urteil.
Der Duft des Morgens, das Licht auf den Blättern, das Zwitschern der Vögel – all das wartet nur darauf, ohne Filter erfahren zu werden.
Doch das Ich ist schnell bei der Hand:
– „Es ist zu kalt.“
– „Ich habe keine Zeit.“
– „Das bringt mir nichts.“
Deshalb üben wir uns heute in Achtsamkeit – ohne Zweck, ohne Bewertung, ohne Ziel.
Praxis: Die wertfreie Weite des Seins
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Setze dich zur Shamatha-Vipassana-Meditation (mindestens fünf Minuten):
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25 % deiner Aufmerksamkeit ruhen auf dem Atem – ein und aus.
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75 % richten sich auf das weite, offene Gewahrsein, in dem alles auftauchen und vergehen darf.
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Wenn Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen kommen:
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Begrüße sie wie Gäste.
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Halte sie nicht fest, aber verdränge sie auch nicht.
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Erkenne: Das Höhere Selbst nimmt wahr, ohne sich zu identifizieren.
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Rufe Uriel und die Engel der Klarsicht an, dass sie dir helfen, durch den Schleier des Ichs hindurchzusehen.
Im Alltag: Der Pfad zurück zur Geräumigkeit
Im Laufe des Tages wirst du dich vielleicht dabei ertappen:
– Wie du in sorgenvolles Grübeln gerätst
– Wie du dich innerlich aufregst
– Wie du etwas dringend willst oder unbedingt vermeiden willst
Wenn du das bemerkst, tue nur eins:
Atme einmal tief loslassend durch.
Und erinnere dich:
„Ich bin nicht mein Ich. Ich bin das weite, still beobachtende Selbst.“
Fazit: Freiheit beginnt mit einem Blick
Der Weg zur Freiheit ist kein Entkommen aus der Welt –
sondern das Erwachen in ihr.
Wenn du lernst, die Welt ohne Urteil zu sehen, sie nicht besitzen noch abwehren willst, dann wird der Moment durchlässig für das Licht deiner wahren Natur.
Mögest du heute mit der Unschuld eines Kindes und der Klarheit eines wachen Herzens durch den Tag gehen.
Möge dein Höheres Selbst dich führen – still, gegenwärtig, verbunden mit allem.
🕯️ In Weite und Wachheit – dein Templerweg.