✠ Blog des ALTEN SOUVERÄNEN TEMPLER ORDENS (ASTO) ✠

⚔️ Komturei Pavia (Italien)

In Pavia besaß der Orden mehrere Liegenschaften, darunter das Hospital Sant’Eustachio, die Kirche San Guglielmo und die Kirche San Damiano in Linarolo. Das älteste Dokument, das möglicherweise eine Anwesenheit der Templer in der Stadt bestätigt, stammt jedoch erst aus dem Jahr 1181. Einen sicheren Nachweis gibt es erst 1201, mit der Übereignung des Hospitals Sant-Eustachio durch Bischof Bernardo. Die Templer vertrat hierbei Provinzmeister Barozio. Interessanterweise bezahlten der Orden dem Bischof eine jährliche Pacht für das Hospital. Casei war eine Dependance von Pavia. Das Haus erhielt offenbar gegen 1270 des 13. Jh. einen eigenen Komtur, wurde aber in späteren Jahren wieder in Personalunion mit Pavia verwaltet.

Während des Prozesses gegen den Orden wurden die Besitzungen von Pavia zunächst durch den Inquisitor Filippo de Cumis verwaltet, ab 1309 von den Vikaren der Erzbischöfe von Ravenna und Pisa. Schließlich wurde ein Kleriker aus Pavia, Rogerio da Milano, Rektor von Sa. Maria della Scaletta, mit der schwierigen Aufgabe betraut. Zum einen hatte er den Plünderungen und Zerstörungen von Templereigentum Einhalt zu gebieten, zum anderen sich den Forderungen der Kommunen von Pavia und Tortona zur Freilassung der Ordensbrüder zu stellen. Dieser Einsatz der städtischen Autoritäten zeigt einmal mehr das gute Einvernehmen zwischen diesen und dem Templerorden. In den Prozessunterlagen tauchen vier Ordensbrüder aus Pavia auf, darunter ein Kaplan.

Sant’Eustachio befand sich außerhalb der Stadtmauern, im Osten, an der Straße nach Cremona und in der Nähe der Kirche San Guglielmo, die 1201 bereits den Templern gehörte. Die Straße wurde stark von Pilgern frequentiert. Die Inventare aus der Inquisitionsverwaltung geben ein genaues Bild von den Besitzungen und Einkünften der Komturei. Das zugehörige Haus S. Damiano, gelegen an der Straße nach Casalpusterlengo, ungefähr 10 km von Pavia entfernt, war Sammelpunkt für die Produkte aus den Landgütern (Getreide, Wein, Heu). Außerdem gab es eine Schweinezucht. Die Haupteinkunftsquelle waren aber die Mieten und Pachten, die für die etwa 100 (!) im Besitz des Ordens befindlichen Häuser gezahlt wurden. Auch in Monticello und Castagneto hatten die Templer Landbesitz.

Nach dem Ende des Prozesses kam der Besitz an die Johanniter. Die Kirche S. Guglielmo wurde während der Belagerung der Stadt 1525 stark beschädigt und nicht erneut repariert.

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