⚔️ Templersagen
Es gibt in Europa zahlreiche Orte, an denen Sagen mit Templern lokalisiert werden können. Häufig wiederkehrende Motive sind die Gefangennahme und der Tod von Templern im Rahmen des Prozesses (wobei es sowohl die Variante von „unschuldigem Opfer“ als auch von „verdientem Ende“ gibt), geisterhaften Erscheinungen, verborgene Schätze und Teufelsbündnisse. Manche Sagen bestehen nur in der Zuschreibung bestimmter Gebäude an den Templerorden, oft wegen der Anwesenheit bestimmten Bauschmucks wie „Köpfe“ oder „Kreuze“. Es sind auch Wandermotive auszumachen. Einige Beispiele:
Teufelsbündnisse: Der Erbauer des Schlosses Malbrouch/Meinsberg (Lothringen), Arnold von Sierck, soll ein Templer gewesen sein, der dem Teufel seine Seele für Reichtum und Hilfe beim Bau verpfändete. Allerdings lebte der Bauher rund 100 Jahre nach dem Ende des Ordens. In Wehrendorf (NRW) sollen sich die Templer jährlich zusammen gefunden und dem Teufel geopfert haben.
Mord/Hexensabbat/Orgien: In der Bretagne gibt es Legenden über die „moines rouges“, die junge Mädchen vergewaltigt und ermordet haben sollen und daraufhin vom Bischof von Quimper zum Feuertod verurteilt wurden.
Sagen über das Ende der Templer: In Bestenheid (Baden-Württemberg) sollen geflüchtete Templer ein Ordenshaus errichtet und dort noch nach Ende des Ordens gelebt haben. In Heinde (Niedersachsen) soll ein Templer aus dem dortigen Ordenshaus geflüchtet sein und später im Paulinerkloster in Hildesheim gelebt haben. Auf der Burg Lahneck (Rheinland) sollen sich zwölf Templer vor den Truppen des Mainzer Erzbischofs verschanzt haben, im Endkampf umgekommen sein. Alle zwölf lägen im Burghof der Ruine begraben. In Eibenstein (Österreich) soll ein Templer versucht haben, seine Feinde zu täuschen, indem er die Hufeisen verkehrt herum aufschlug. In Mödling (Österreich) soll der Burgherr Eckard Bruno die Templer in der Krypta der Marienkirche gefoltert und schließlich getötet haben. In Aachen soll das dortige Templerhaus in der Erde versunken sein, nachdem die Brüder ermordet worden waren. Einmal im Jahr tauchen sie aus dem nahen See als Geister auf und fordern Rache, ziehen aber zuweilen auch junge Mädchen in den See.