Australien nimmt erste Klima-Flüchtlinge auf
Experten hatten es schon lange vorhergesagt: Der Klimawandel schafft neue Flüchtlinge. Jetzt hat erstmals ein Land vom Klima bedrohten Menschen eine Zuflucht angeboten: Australien hat sich bereit erklärt, Menschen aus dem Südseestaat Tuvalu aufzunehmen. Eine große Geste.
In 100 Jahren spätestens wird Tuvalu im Meer versunken sein. Das prognostizieren Klimaforscher. Doch schon jetzt sorgen die ansteigenden Meeresspiegel in der Südsee für Überflutung, die ein Leben immer schwerer machen.
Australien will deshalb vom Klimawandel betroffene Menschen aus Tuvalu ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht einräumen. Das historische Abkommen haben jetzt Australiens Premier Anthony Albanese und der Premier von Tuvalu, Kausea Natano, unterzeichnet. Damit bietet Australien erstmals einem Staat aufgrund der Bedrohung durch den Klimawandel Aufenthalts- oder Staatsbürgerrechte an.
▶︎ Im ersten Schritt plant Australien jährlich 280 Bürger aus dem Inselstaat aufzunehmen. Sie sollen im Land leben können, um zu studieren oder zu arbeiten. Premier Albanese: „Als niedrig gelegenes Land ist Tuvalu besonders vom Klimawandel betroffen. Seine Existenz ist bedroht. Ich glaube, dass die Industrienationen die Verantwortung haben, Hilfe zu leisten, und genau das tun wir.“
Das Besondere: Das Abkommen räumt ein, dass im Kampf gegen den Klimawandel nicht rasch genug gehandelt wurde und er bereits deutlich zu spüren sei. Deshalb verpflichtet sich Australien in dem Abkommen, den Menschen von Tuvalu einen Umzug „in aller Würde“ zu ermöglichen.