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Credit Suisse erwartet weiteren Milliardenverlust – viele Kunden ziehen weiterhin ihr Geld ab

Die krisengeschüttelte Credit Suisse (CS) ist mit ihrem Rettungsplan ein Stück weitergekommen. An einer ausserordentlichen Generalversammlung haben sich am Mittwoch mehr als 90 Prozent der Aktionärsstimmen für die geplante Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Milliarden Franken ausgesprochen. Die Saudi National Bank erwirbt damit einen Anteil von etwa 9,9 Prozent an der Grossbank. Zuvor aber hatte die CS zwei weitere schlechte Botschaften überbringen müssen: Für das vierte Quartal rechnet sie mit einem Vorsteuerverlust von bis zu 1,5 Milliarden Franken. Zudem fliessen der CS weiterhin erhebliche Kundengelder ab.

Darum ist es wichtig: Die Bank ist nach Skandalen, Gerichtsverfahren und Debakeln wegen zweier kollabierter Hedge-Funds angeschlagen. Der nun gemeldete Verlust ist schon der fünfte Quartalsverlust in Folge und mehr, als Analysten erwartet hatten. Im Oktober hatte die CS ihre neue Geschäftsstrategie bekanntgegeben: Sie will unter anderem das Investment Banking verkleinern und sich auf das Schweizer Geschäft und die Vermögensverwaltung konzentrieren.

Die Credit Suisse leidet stark darunter, dass ihre vermögenden Kunden sich im Oktober in Scharen von ihr abgewendet haben. Offenbar hat sie zwar kein akutes Liquiditätsproblem, aber die Turnaround-Story ihrer neuen Führung ist trotzdem infrage gestellt. Dabei kann sich die Bank keinen weiteren Verlust leisten.

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