✠ Blog des ALTEN SOUVERÄNEN TEMPLER ORDENS (ASTO) ✠

Die Assassinen

Die sogenannten „Assassinen“ (ein Schimpfwort, das vom Arabischen „Hassasin“ (Haschischleute) abgeleitet ist und die Gruppierung auf die von einigen ihrer Mitglieder verübten Attentate reduziert) sind eine ismaelitische Sekte, die im 8. Jahrhundert entstand. Ab 1126 kontrollierte sie die Festung Banyas und das Umland kontrollierte. Die sunnitischen Herren von Damaskus wie auch die Bevölkerung der Stadt empfanden die Ismaeliten zunehmend als Bedrohung, was sich in Säuberungsaktionen niederschlug. 1129 ersuchte der derzeitige Führer der Assassinen, Ismail, Hilfe bei König Balduin von Jerusalem und bot den Christen die Übergabe von Banyas im Gegenzug für militärische Unterstützung. Der daraufhin gegen Damaskus unternommene Feldzug Balduins scheiterte jedoch. Dennoch blieb das Bündnis bestehen. Auch in der Schlacht von Inab am 29. Juni 1149 kämpften Assassinen an der Seite der Christen gegen die Truppen von Nur-ed-Din. 1152 allerdings ermordeten Mitglieder der Sekte Graf Raimond II. von Tripolis, woraufhin die Templer eine Strafexpedition unternahmen.

Sowohl Walter Map als auch Wilhelm von Tyrus erwähnen einen Zwischenfall, der sich1173 im Königreich Jerusalem ereignete: König Amalric von Jerusalem hatte offenbar Vorbereitungen für eine Allianz mit dem Oberhaupt der moslemischen Sekte der Assassinen getroffen. Wilhelm von Tyrus gibt an, die Assassinen hätten versprochen, den christlichen Glauben anzunehmen. Nach Walter Map hatte das Oberhaupt der Sekte sich nach Lesen eines vom Patriarchen von Jerusalem übersandten Evangeliums zu diesem Schritt entschlossen. Beide Chronisten berichten, dass der Abgesandte der Assassinen auf der Rückreise in sein Territorium in einen Hinterhalt der Templer geriet und dabei ums Leben kam. Wilhelm von Tyrus nennt den Templer Gautier de Mesnil als Mörder des Gesandten. Nachdem der damalige Ordensmeister Odo de Saint-Amand die Übergabe des Schuldigen verweigerte, ließ König Amalric den Schuldigen entführen und in Tyrus einkerkern. Beide Chronisten werfen den Templern vor, aus Habgier und ohne Rücksicht auf den christlichen Glauben gehandelt zu haben, da ein etwaiger Frieden sie der bis dato geübten Tributzahlungen der Assassinen beraubt hätte und auf lange Sicht sogar ihre Präsenz im Heiligen Land in Frage gestellt hätte.

Die Beweggründe der Assassinen, sich neuerlich um eine Allianz zu bemühen, wie die Hintergründe des von den Templern geführten Überfalls sind in der Forschung bis heute unklar. Ein geplanter Übertritt der Assassinen zum Christentum scheint unwahrscheinlich. In den Auseinandersetzungen zwischen Saladin und den Kreuzfahrerstaaten schlugen sich die Ismaeliten letztlich auf die Seite Saladins. 1192 ermordeten sie Konrad von Montferrat, den Leiter der Verteidigung von Tyrus. In der Folgezeit kolportierten Chronisten immer wieder geplante oder vollstreckte Morde durch Assassinen – selbst in Europa.

Die europäische Legendenbildung um die Templer und die Assassinen (nicht zuletzt auf der Grundlage des Berichts von Wilhelm von Tyrus) sorgte dafür, dass in der Populärkultur beide einander angenähert und Verbindungen konstruiert wurden. Ein Beispiel hierfür ist das sehr erfolgreiche und in diversen Emanationen auf den Markt gebrachte Computerspiel „Assassins Creed“, in dem durch Jahrhunderte der „Geheimbund der Assassinen“ den „Geheimbund der Templer“ bekämpft.

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