Die spirituelle Mission der Templer
Wie Religion ihre militärische Rolle bestimmte
Die Ursprünge des Glaubens der Templer
Der Templerorden wurde 1119 gegründet, um Pilger im Heiligen Land zu schützen. Von Anfang an war der Orden nicht nur ein militärischer Zusammenschluss, sondern ein religiöser. Die Templer sahen ihre militärische Aufgabe als direkten Ausdruck ihres Glaubens. Ihr Leitsatz, „Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam“ („Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre“), spiegelte ihren tiefen religiösen Antrieb wider.
Der doppelte Schwur
Die Templer waren sowohl Mönche als auch Krieger. Beim Eintritt in den Orden legten sie zwei Schwüre ab:
- Religiöser Schwur: Ein Leben in Keuschheit, Armut und Gehorsam, ähnlich wie in klösterlichen Gemeinschaften.
- Militärischer Schwur: Der Schutz der Pilger und die Verteidigung des christlichen Glaubens mit dem Schwert.
Die religiöse Rechtfertigung von Gewalt
Die Templer waren überzeugt, dass ihre militärischen Aktionen im Einklang mit Gottes Willen standen. Im Mittelalter war die Idee des „gerechten Krieges“ weit verbreitet, und die Kirche segnete ihre Kämpfe als Ausdruck des göttlichen Plans.
Symbolik und Rituale
- Das Templerkreuz: Das rote Kreuz, das sie auf ihrer Kleidung trugen, symbolisierte ihre Hingabe an Christus und ihre Bereitschaft, für ihren Glauben zu sterben.
- Gebete vor der Schlacht: Vor jedem Kampf beteten die Templer, um Gottes Beistand zu erbitten.
- Das Schwert als heiliges Instrument: Für die Templer war das Schwert nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Symbol für göttliche Gerechtigkeit.
Fazit: Glauben und Pflicht vereint
Die Templer sahen keinen Widerspruch zwischen Militär und Religion. Vielmehr betrachteten sie ihre militärischen Aufgaben als Teil ihres geistlichen Lebens und als Dienst an Gott.