Das ist passiert: Der russische Energiekonzern Gazprom hat die Gaslieferungen nach Europa in den vergangenen Tagen stark heruntergefahren. Zwar ist die Abhängigkeit vom Gas hierzulande nur halb so gross wie etwa in Deutschland. Doch weil die Schweiz über keine eigenen Gasspeicher im Inland verfügt, bleibt die Unsicherheit gross. So hat bereits hierzulande das Gerangel begonnen, wem zuerst der Gashahn abgestellt werden soll: der Industrie oder den privaten Haushalten. Eine Task-Force, der Vertreter des Bundes und der Wirtschaftsverbände angehören, ist derzeit daran, diese Frage zu beantworten. Zum Bericht |
Das ist der Hintergrund: Im Gegensatz zur EU kann die Schweiz das Gas nicht direkt in Algerien, Ägypten oder Katar beschaffen. «Wir haben keine Schiffe für den Transport des Flüssiggases, und die Terminals sowie die Verteilnetze für das Gas liegen in europäischer Hand», sagt Martin Schmid, der Präsident der Schweizer Gasindustrie. Der Schweiz bleibe deshalb nichts anderes übrig, als an den Handelsplätzen in Deutschland, Frankreich und Italien Optionsrechte für nichtrussisches Gas und Speicherkapazitäten zu erwerben. «Eine Garantie, dass dieses Gas dann im Winter auch geliefert wird, haben wir damit aber nicht.» |
So ist die Lage in Deutschland: Die deutsche Regierung ergreift zusätzliche Massnahmen zur Einsparung von Gas. Ziel ist es, den Einsatz von Erdgas für die Stromerzeugung und in der Industrie zu reduzieren und im Gegenzug die Befüllung der Gasspeicher zu forcieren, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Er kündigte mehr Kohlestrom an, zudem soll ein Auktionsmodell industrielle Gasverbraucher zur Einsparung von Gas anreizen. Die Trading Hub Europe GmbH (THE) soll neue Kredite erhalten, um Gas einzukaufen. Zum Bericht |