Gedanken am 25. November
Tonglen ist ein äußerst nützliches Instrument, um negative
Gefühle umzuwandeln. Ein Reaktionsmuster, das ich als
besonders quälend empfand, lief immer dann ab, wenn ich
als stolze Autorin einen Buchladen betrat und feststellen
mußte, daß er meine Bücher nicht vorrätig hatte. Ich ging im
Verkaufsraum herum und sah ganze Stapel von Büchern, die
ich für nicht annähernd so gut hielt wie meine eigenen. Die
Eifersucht reckte ihren häßlichen Kopf, und schon bald
fühlte ich mich absolut elend. Also lernte ich, Tonglen für
mich selbst durchzuführen: Ich sog den schrecklichen
Schmerz der Eifersucht in mein Herz ein und hauchte
Freude und Frieden für mich aus. Es funktionierte. Jetzt
fühle ich mich in Buchläden immer pudelwohl, gleichgültig,
ob sie meine Bücher führen oder nicht.
Tempelarbeit
Achte heute auf alle etwaigen negativen Gefühle, die dir zu Bewußtsein
kommen. Wenn sie eine Botschaft für dich enthalten,
bemühe dich, sie zu verstehen und entsprechend zu handeln, bevor
du sie mit Hilfe von Tonglen umwandelst. Fange damit an, daß du
dir möglichst deutlich bewußtmachst, wieviel Leid dir dein Zorn,
dein Neid, deine Eifersucht oder deine Traurigkeit verursachen.
Atme dann ein paarmal tief durch und bemühe dich, dir einen
»heiligen Augenblick« ins Gedächtnis zurückzurufen – eine Situation,
da du dich mit dem ganzen Universum eins gefühlt hast.
Führe dann Tonglen für dich selbst durch.